Hornetsecurity hat die Sparte Managed-Spamfilter von Avira übernommen. Der Deal umfasst die vor allem in Belgien und den Niederlanden etablierte Marke Cleanport sowie das auch in Deutschland verbreitete Angebot Avira Managed E-Mail Security. Das Geschäft damit gibt Avira eigenen Angaben zufolge aus strategischen Gründen auf. Das Unternehmen will sich auf die Vermarktung von Antivirus-Endpoint-Produkten für Geschäftskunden konzentrieren. Zu den finanziellen Details der Transaktion haben die beiden deutschen Unternehmen keine Angaben gemacht.
Gemeinsam mit den neu hinzugewonnenen Resellern will Hornetsecurity seine Position im Markt für Managed Security Services ausbauen. Reseller und Kunden der bisherigen Avira-Angebote Cleanport und Managed E-MailSecurity werden dazu in den Managed Spamfilter Service von Hornetsecurity überführt.
Um das zu bewerkstelligen, haben Avira und Hornetsecurity in den vergangenen Wochen die technischen und organisatorischen Vorbereitungen getroffen. Die Reseller wurden bereits vorab informiert. Konfigurationsdaten wurden automatisch in das neue System migriert. Details zu allen Veränderungen hat der neue Besitzer zum offiziellen Umstellungstermin noch einmal zusammengefasst.
Die bisherigen Vertriebspartner der Avira-Services können ab sofort in das Partnerprogramm von Hornetsecurity wechseln. Sie können ihren Kunden dann auch andere Produkte aus dem Portfolio von Hornetsecurity anbieten. Dazu gehört mit Hornetsecurity Advanced Threat Protection ein Service, der Schutz vor Angriffen mit Erpressersoftware, CEO-Fraud oder Spearphishing verspricht, die sich mit klassischen Abwehrmechanismen nicht erkennen lassen. Zusätzlich gibt es mit Aeternum eine E-Mail-Archivierungslösung. Ein Verschlüsselungsservice rundet das Angebot ab.
Langfristige Wachstumsstrategie von Hornetsecurity
Im Oktober 2017 hatte Hornetsecurity von den Investoren HCS Beteiligungsgesellschaft, Verdane Capital und dem High-Tech Gründerfonds einen offenbar größeren, aber nicht genannten Betrag erhalten. Der Cloud Security Provider gab damals bekannt, damit unter anderem in die USA expandieren zu wollen. Dazu hatte er zahlreiche neue Mitarbeiter an Bord geholt.
Bis dahin war Hornetsecurity zu 80 Prozent auf den deutschsprachigen Raum ausgerichtet. Von der angestrebten Expansion in den US-Markt erhofft sich der Anbieter deutlich mehr Umsatz im Ausland. Die Übernahme von Avira Cleanport wird dazu ebenfalls beitragen.
Die jetzt abgeschlossene Übernahme der Avira-Dienste ist also Teil einer langfristigen Wachstumsstrategie. Die wird seit Anfang 2015 verfolgt. Damals änderte das Unternehmen den Namen von Antispameurope in Hornetsecurity. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen aktuell über 35.000 gewerbliche Kunden. Referenzkunden sind unter anderem Konica Minolta, die Bitburger Braugruppe, die LVM Versicherung, DEKRA, Melitta und die Otto Group. Seine Dienste erbringt Hornetsecurity aus mehreren redundant ausgelegten Rechenzentren in Deutschland nach deutschem Datenschutzrecht.