So lässt sich ZUGFeRD nutzen
Anwendbare Implementierungen stellt das Forum nicht bereit, die Umsetzung des Standards obliegt den Softwareherstellern.
Mittelständische Unternehmen mit Interesse an ZUGFeRD sollten sich daher an einen Hersteller wenden, der PDF/A-Lösungen zum Erstellen von ZUGFeRD-kompatiblen Rechnungen anbietet. Das "PDF SDK" von Luratech ist beispielsweise ein Tool-Kit für Anwendungsentwickler von ERP-Systemen, das Entwicklern die Möglichkeit gibt, den elektronischen Rechnungsaustausch auf Basis des ZUGFeRD-Datenformates in eigene Anwendungen zu integrieren.
Die Zukunft dürfte aber so aussehen, dass die Anbieter von Finanzbuchhaltungs- und ERP-Software die ZUGFeRD-Spezifikation in ihre Systeme implementieren. Das Medienecho und die starke Unterstützung durch die Politik haben die wichtigsten Software-Anbieter inzwischen veranlasst, entsprechende ZUGFeRD Import- und Exportschnittstellen in ihre Programme zu integrieren. Eine Liste von Unterstützern und Anbietern findet sich auf der FeRD-Website.
Software-Anbieter startbereit
Dazu nur ein paar Beispiele: Das ERP-Paket von Sage kann das ZUGFeRD-Format auf Basis des Release Candidate bereits verarbeiten. Mit "connect.ZUGFeRD" der Callas Software können Anwender des ERP-Systems Microsoft Dynamics NAV Rechnungen nach dem ZUGFeRD-Datenmodell austauschen. Ähnliches bietet Gisa aus Halle an. Der IT-Spezialist entwickelt derzeit eine Anwendung für den Rechnungseingang und -ausgang in ERP-Systemen wie Microsoft Dynamics oder SAP.
In mehreren Varianten präsentiert DMS-Anbieter Docuware ZUGFeRD-Lösungen: Ab Mai 2014 will Docuware einen kostenlosen Online-Service anbieten, mit dem sich Rechnungen aus jeder Windows-Software wie Faktura-Programmen oder Word und Excel ZUGFeRD-konform erstellen lassen. Neben dem Online-Service soll der Dienst als DMS in der Cloud und als Komplettsystem für den Inhouse-Einsatz bereit stehen.
Fazit: Der Boden für die E-Rechnung ist bereitet
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die wichtigsten Anbieter betriebswirtschaftlicher Software das ZUGFeRD-Format in den nächsten Monaten in ihre Programme implementiert haben. Der Einführungsaufwand bei den Anwenderunternehmen bestünde dann nur mehr auf der organisatorischen Seite. In jedem Fall gilt: Wer in der Lage ist, das neue Format zu versenden und empfangen, dürfte gegenüber Wettbewerbern, die Rechnungen noch in Papierform versenden, im Vorteil sein - auch auf internationaler Ebene. (jha)