3. Extreme-Low-Energy-Server
Für frischen Wind im Bereich Server könnten "Extreme-Low-Energy-Server" sorgen, die mit Prozessoren auf Basis der ARM-Architektur oder mit CPUs von Intel (Atom) oder Tilera (Tile-GX) bestückt sind. Solche Systeme zeichnen sich vor allem durch einen extrem niedrigen Energieverbrauch aus. HP, ironischerweise einer der größten Server-Hersteller und Abnehmer von Intels x86-Prozessoren, hat mit der HP Redstone Server Development Platform einen Server präsentiert, der mit einem System-on-Chip (SoC) der texanischen Firma Calxeda bestückt ist. Die Grundlage des Chips bildet die Prozessor-Architektur von ARM. Das System, das in der ersten Hälfte 2012 zur Verfügung stehen soll und im Rahmen des sogenannten Moonshot-Projekts entwickelt wurde, bietet bis zu 288 Server-Knoten pro 4-HE-Chassis (HE = Höheneinheiten).
Ein Moonshot-Server-System kann laut HP maximal 2.800 Server-Knoten in einem Rack vorhalten. Das reduziert den Aufwand in Bezug auf Verkabelung und Netzwerkanbindung erheblich. Laut HP benötigt ein vergleichbarer x86-Server mit 400 x86-Dual-Socket-Servern im Format 1 HE 20 Netzwerk-Switches und kommt auf einen Stromverbrauch von 91 kWh pro Stunde. Der HP-Moonshot-Server benötigt für eine vergleichbare Workload 1.600 Server-Knoten, zwei Switches und deutlich weniger Kabel. Der Strombedarf liegt bei 9 kWh, beträgt also nur ein Zehntel des Intel-Prozessors. Zudem benötigt der Server 94 Prozent weniger Platz.
Allerdings sind die Einsatzmöglichkeiten solcher Systeme derzeit noch begrenzt. Ein Hemmschuh ist das Fehlen von Betriebssystemen und Anwendungen. Doch für spezielle Aufgaben, etwa als Web-Server oder "Number Cruncher", der große Datenmengen verarbeitet, könnten ARM, Atom und Co. durchaus eine Alternative zu konventionellen x86- oder RISC-CPUs bieten.