Apple hält vom 6. bis 10. Juni seine Entwicklerkonferenz WWDC nicht viel anders ab als 2020 und 2021 – rein virtuell. Es gibt nur eine Ausnahme: Ausgewählte Studierende und Entwickler dürfen sich zum Ansehen der Keynote und der danach gegebenen Ansprache "State of the Union" im Apple Park einfinden, Treffen mit Apple-Ingenieuren, die den Reiz der WWDC ausmachen, soll es aber nicht geben.
Wann wieder rund 5000 Entwickler aus aller Welt nach Cupertino kommen, um dort rund 1000 Apple-Ingenieure zu treffen und sich gegenseitig nur noch mit guten Ideen für bahnbrechende Apps infizieren, ist seriös kaum zu prognostizieren, für 2023 sind wir aber verhalten optimistisch.
Auf dem Plan der WWDC stehen wie immer die Betriebssysteme Apples. Auf dem Mac zählt man wieder eines weiter, macOS 13 wird den Namen einer weiteren kalifornischen Sehenswürdigkeit beigestellt bekommen. Auf ihrer Reise durch Kalifornien nähert sich die Nomenklatur des macOS wieder der Küste und dem Norden des Bundesstaates, "Golden Gate" könnte sich anbieten. Keine Spitznamen haben die anderen Systeme, sie werden schlicht iOS 16, iPadOS 16, tvOS 16 und watchOS 9 heißen.
Nicht immer zeigt Apple zur WWDC auch Hardware, doch kann das vorkommen. Ein neuer Mac Mini mit M1 Pro könnte ein Kandidat sein, wenn Apple ihn nicht vorab per schnöder Pressemitteilung ankündigt. Mehr Hardware sollte es zur WWDC oder kurz davor nicht geben, es sei denn …
Wo, wenn nicht auf einer WWDC sollte Apple aber ein komplett neues System vorankündigen? Für eine konkrete Ansage in Sachen AR/VR wäre die Veranstaltung bestens geeignet, wenn schon mal die Entwickler, die ihre Lösungen auf die Augmented-Reality-Brille bringen sollen, alle vor dem Bildschirm versammelt sein?
Die Gerüchte um ein Apple-Headset werden immer konkreter, vor Ende 2022 ist ein solches Gerät aber nicht zu erwarten. Doch wäre ein Vorlauf von einem halben oder ganzen Jahr nicht ungewöhnlich, seine Pläne zu Mac-OS X hatte Apple gar annähernd drei Jahre vor der finalen Fassung des neuen Mac-Betriebssystems auf der WWDC dargelegt – und die Apple Watch mehr als ein halbes Jahr vor dem Erstverkauf vorgestellt.
Nun behauptet aber etwa der in der Regel recht gut informierte Bloomberg-Redakteur Mark Gurman, die Entwicklung verzögere sich aufgrund diverser Problem weiter, mit einer Ankündigung seit nicht vor Ende 2022 zu rechnen und mit der Markteinführung erst im Jahr darauf. Wäre schade um die Gelegenheit, aber vielleicht bietet dann eine reale WWDC im Jahr 2023 ein erstes Hands-On auf das Produkt für virtuelle Welten?
Was wir aber weder 2022 noch 2023 bekommen werden: einen ersten Blick auf Apples iCar. (Macwelt)