On-/Offline-Verknüpfung
Wie entscheidend ist Ihrer Ansicht nach die Komponente Online für das Überleben des stationären Einzelhandels?
Von Wedemeyer: Das ist branchen- und lagenabhängig - und die falsche Frage. Viel wichtiger ist doch: Welchen Mehrwert biete ich meinen Kunden? Und wenn dem Händlerkollegen dazu etwas Sinnvolles einfällt, ist die zweite Frage: Wie kann ich das monetarisieren?
Egal ob Online oder Offline - wichtig ist immer, wie man den Kunden die Produkte nahebringt, wie man diese am besten erklärt und dass man zu einem attraktiven Preis anbietet. Das umzusetzen ist natürlich schwer für einen Händler, bei dem die Frequenz nicht entsprechend da ist. Wir profitieren hier klar davon, dass uns die Leute kennen. Aber auch für uns gilt, dass ein stationäres Modell nur in Bereichen funktioniert, in denen die Leute ein entsprechendes Informationsbedürfnis haben und dem Kauf auch ein Event-Charakter zukommt. Für viele Männer ist der Technikkauf ja so, wie wenn es bei Frauen darum geht, eine neue, teure Handtasche anzuschaffen. Beim Kauf braucht man das richtige Gefühl, man will das Gerät anfassen können und auch gut beraten werden.
Nachdem es im Store-Bereich von Notebooksbilliger.de länger nichts Neues zu hören gab, scheint mit der geplanten Neueröffnung in Düsseldorf wieder frischer Wind in die stationäre Expansion gekommen zu sein. Gibt es hier bereits weitere konkrete Pläne?
Von Wedemeyer: Wir verhandeln derzeit über zwei neue Standorte. Ich gehe davon aus, dass in beiden Fällen die Entscheidung bis in ein, zwei Monaten gefallen sein dürfte.
Es ist aber auch nicht so, dass wir uns zuerst gegen den weiteren Ausbau des stationären Geschäfts entschieden hätten und uns jetzt plötzlich wieder dafür interessieren. Wir haben einen Mitarbeiter, der sich schon die ganze Zeit um mögliche neue Store-Standorte kümmert. Grundsätzlich spielen bei unserem Store-Konzept ganz viele Faktoren mit. Und bevor wir etwas Halbgares machen, lassen wir es lieber ganz sein. Außerdem gilt weiterhin, dass das Store-Geschäft nicht etwas ist, was mich per se begeistert, ich lebe eben online. (mh)
- Platz 5: Tchibo (5,5 Mio. Käufer)<br> 5,5 Millionen Käufer erwarben beim Online-Shop von Tchibo im Jahr 2010 unter anderem Kaffee, Reisen und Kleidung.
- Platz 4: Otto (7 Mio. Käufer)<br> Den Online-Shop von Otto nutzten im Jahr 2010 etwa 7 Millionen Käufer zum bequemen Shoppen von zu Hause aus.
- Platz 3: Weltbild (7,6 Mio. Käufer)<br> 7,6 Millionen Käufer erstanden im Jahr 2010 Waren bei Weltbild.de.
- Platz 2: eBay (20,9 Mio. Käufer)<br> Für 20,9 Millionen Käufer hieß es im Jahr 2010 auf eBay: 3 2 1 meins!
- Platz 1: Amazon (24,7 Mio. Käufer)<br> 24,7 Millionen Käufer sprechen für sich – Amazon war im Jahr 2010 die stolze Nummer eins unter den Online-Shops. (Quelle: GfK/Statista)