In welchen Bereichen sieht Kaspersky Bedarf für ergänzende Lösungen bei der Nutzung von Microsoft Office 365 in Unternehmen?
Dankevich: In modernen Arbeitsumgebungen werden online Dateien bearbeitet, mit Kollegen geteilt und gespeichert. Dabei können verdächtige Dateien oder Malware-verseuchte E-Mails übersehen und diese in freigegebene Cloud-Ordner wie OneDrive gelangen. Zwei Drittel (66 Prozent) der Büroangestellten können sich kaum daran erinnern, was sie in gemeinsam genutzte Ordner abgelegt haben (PDF).
Ohne entsprechende Schutzmaßnahmen können Cloud-Speicher also zur Verbreitung von Malware beitragen; Unternehmensnetzwerke, vertrauliche Geschäftsdaten sowie Geschäftsprozesse sind davon abhängig. Es besteht also ein eindeutiger Bedarf an adäquaten Schutzmaßnahmen für Microsoft Office 365. Dabei sollte sowohl die Mail- als auch Speicherkomponente innerhalb der Microsoft-Suite geschützt werden.
Welche Produkte hat Kaspersky dafür im Portfolio?
Dankevich: Kaspersky Security for Microsoft Office 365 schützt Exchange Online und OneDrive, die E-Mail- und Speicherkomponenten der Microsoft-Office-365-Suite. Die Lösung nutzt Technologien zur Filterung von Anhängen sowie Anti-Spam- und Anti-Phishing-Technologien, um Bedrohungen herauszufiltern, bevor sie den Nutzer erreichen und er einen Fehler machen kann.
Die Anti-Malware-Engine kombiniert signaturbasierte Erkennung mit Heuristik, Verhaltensanalyse und den neuesten Bedrohungsinformationen, die es ermöglichen, bereits bekannte Bedrohungen und Zero-Day-Exploits zu verhindern. Die Lösung erkennt verdächtige Inhalte im Speicher und löscht eine infizierte Datei, bevor sie sich weiterverbreitet.
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Hinsichtlich der Schutzfunktionen bietet die Lösung eine 99-prozentige Malware-Erkennung und Spam-Erkennungsrate. Die Anti-Malware-Engines von Kaspersky analysieren Dateien on-the-fly und ermöglichen so die Erkennung von Bedrohungen schon vor ihrer Ausführung. Microsoft bietet derzeit nur eine verzögerte Überprüfung für OneDrive, SharePoint und Teams an, was möglicherweise für den Schutz vor neuen Bedrohungen nicht ausreicht.
An Firmen welcher Größe richten sich diese Angebote?
Dankevich: Die Lösung eignet sich für kleine und mittlere Unternehmen, da sie als Service verfügbar ist und keine fortgeschrittenen technischen Fähigkeiten für ihre Bereitstellung und Verwaltung erfordert. Aufgrund ihrer Funktionalität und ihres Schutzes eignet sie sich jedoch auch sehr gut für größere Unternehmen, die Microsoft Office 365 verwenden und nach einer zusätzlichen Schutzebene für ihre Kommunikation und Dateiablage suchen. Wir sehen vor allem ein großes Interesse an unserer Lösung im Bildungswesen und bei Regierungsorganisationen, die eine zusätzliche Schutzebene für E-Mail-Dienste benötigen.
Wie unterstützt Kaspersky Managed Service Provider dabei, spezielle Office-365-Pakete zusammenzustellen?
Dankevich: Kaspersky Security für Microsoft Office 365 ist eine Multi-Tenant-Lösung. Als Teil des Kaspersky MSP-Programms bieten wir die Integration mit den gängigsten RMM/PSA-Tools wie Solarwinds, Connectwise oder Tigerpaw an. Die Konsole von Kaspersky Security für Microsoft Office 365 unterstützt zudem diese Integrationen, so dass die Verwaltung für den Service-Anbieter einfacher ist, da er die Daten der Sicherheitslösung direkt in seinen Remote-Management-Dashboards einsehen kann.
Was ist derzeit der erfolgversprechendste Ansatzpunkt, mit dem Kaspersky-Partner Kunden für Lösungen im Umfeld von Office 365 gewinnen?
Dankevich: Für unsere Partner ist es zielführend, ihren Kunden die Möglichkeit zu geben, Kaspersky-Produkte zusammen mit Sicherheitssoftware von Drittanbietern zu testen. Wir bauen auf unsere überzeugend hohe Erkennungsrate, so dass Kunden innerhalb weniger Wochen verbesserte Ergebnisse verzeichnen können und sich dementsprechend fundiert entscheiden können - wie wir hoffen, für Kaspersky Security für Microsoft Office 365.
Welche Entwicklungen erwartet Kaspersky in dem Segment?
Dankevich: Erstens: Wir sehen, wie sich Microsoft Teams entwickelt, und Microsoft pusht Teams sehr stark. Wir erwarten daher, dass sich viele Lösungen in diese Anwendung integrieren lassen werden. Zweitens: Phishing-Methoden werden immer ausgeklügelter und verbreiten sich nach wie vor sehr stark; dementsprechend werden Sicherheitsanbieter vermehrt Techniken ankündigen die behaupten, neu aufkommende Arten von Phishing stoppen zu können. Und Drittens: Unternehmen bewegen sich schneller als bisher in die Cloud. Der Schutz vor externen Bedrohungen, wie Phishing und Malware, ist nicht der einzige Vektor, an den wir uns halten sollten. Der Schutz von Daten, einschließlich Datenexfiltrationsszenarien in der Cloud, ist eine weitere wichtige Richtung, an der wir gerade arbeiten.
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