Wie Big Data beim Mittelstand Fuß fasst
Big Data zählt wie die Cloud in Analystenkreisen zu den Trendsettern schlechthin. Unter anderem sollen InMemory-Datenbanken wie SAP HANA dabei eine Schlüsselrolle spielen. Wie groß ist die Nachfrage bei mittelständischen Kunden nach Big-Data-Lösungen denn tatsächlich?
Landwehrkamp: Tatsache ist, dass das Thema die meisten Kunden interessiert und sie das Thema äußerst aufmerksam beobachten, weil das Datenvolumen wächst und die Vielfalt der Datenquellen zunimmt. Insofern ist das Interesse groß. Echte Big-Data-Projekte oder konkrete Pläne im Mittelstand gibt es aber noch wenig. Den Mittelstand wird die Welle erst nach den Großkonzernen erfassen, zum einen, weil mittelständische Unternehmen schlicht nicht derart große Datenmengen in den Griff bekommen müssen. Zum anderen, weil sie erst einmal Referenzprojekte sehen wollen oder erst einmal ein echtes Geschäftsszenario für sich selbst entdecken müssen, ehe sie das Thema anpacken. Haben sie das aber einmal entdeckt, wird das mit Nachdruck angegangen.
Haben Sie ein solches Projekt schon umgesetzt?
Landwehrkamp: Wir stellen derzeit unsere Branchensysteme auf HANA um und haben bereits erste Kunden im Betrieb. Zudem haben wir ein Workshop Programm aufgesetzt, um gemeinsam mit Kunden konkrete Geschäftsszenarien zu identifizieren, wie sie bei den ersten von SAP direkt betreuten HANA Kunden, etwa John Deer zum Tragen kommen. Der Landmaschinenhersteller setzt HANA ein, um sein komplettes Ersatzteilmanagement neu aufzusetzen. In der Folge konnte er die Reaktionszeiten von rund 10 Stunden auf vier Minuten reduzieren. Trotz Investitionen in Millionenhöhe war der RoI überwältigend, weil sich die Lieferzeiten damit extrem verkürzen ließen. Es gibt aber auch ganz andere Treiber für HANA-Projekte. Denn mit HANA lassen sich zudem heterogene Datenbanklandschaften sehr gut konsolidieren. Hier wächst die Nachfrage spürbar. Mittlerweile lassen sich sogar einige unserer SAP-Neukunden, HANA vorsorglich vorlizenzieren, einfach weil sie bereits Ideen haben, was damit möglich ist.
SAP HANA Betrieb aus der Private Cloud
Warum hat HANA dann den Durchbruch in der Breite bislang trotzdem nicht so richtig geschafft? Schließlich hat SAP hier noch einen Vorsprung vor der Konkurrenz.
Landwehrkamp: Das liegt vor allem daran, dass HANA bis dato noch nicht vollständig virtualisiert betrieben werden kann, so dass mit Blick auf die Infrastruktur die Vorteile noch nicht richtig zur Geltung kommen. SAP ist aber in Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen wie Cisco, Netapp und VMware intensiv dabei, das zu ändern. Wir gehen davon aus, dass hier im Laufe des zweiten Quartals 2014 Lösungen auf den Markt kommen und diese Hürden überwunden werden. Um hier auch selbst vorne mit dabei zu sein, beziehen wir gerade ein eigenes Joint Research & Development Lab direkt bei SAP in Walldorf.
Das Portfolio des SAP-Gold- und Microsoft-Hosting-Partners umfasst individuell zugeschnittene Lösungen für SAP-Anwender, 75 SAP-Zusatzlösungen, das Hosting von SAP- und IT-Landschaften, die Implementierung von Hosting-Umgebungen, SAP Applikations-Management, Cloud- und Remote-Services. Gehostet werden die Lösungen in zwei geographisch getrennten, gespiegelten, nach Sarbanes Oxley Act (SAS 70 / ISAE 3402) zertifizierten High-End-Rechenzentren in Frankfurt mit 24x7-Service.