VMware übernimmt mit dem in Seattle ansässigen Unternehmen Heptio ein wichtiges Mitglied aus dem Kubernetes-Ökosystem. Das wurde im Rahmen der diese Woche stattfindenden VMworld Europe 2018 in Barcelona angekündigt. Ziel ist es laut VMware, Cloud-native Technologien voranzutreiben sowie sich stärker in die Open Source Community einzubringen. Zu finanziellen Details der Übernahme hat VMware keine Angaben gemacht.
Heptio wurde 2016 von Joe Beda (CTO) und Craig McLuckie (CEO) gegründet. Beide waren auch wichtige Geburtshelfer für Kubernetes. Dementsprechend wurden auch von Heptio zahlreiche Produkte, Open-Source-Projekte und Beiträge zu Kubernetes beigesteuert. Ziel von Heptio ist es, Kubernetes für Developer leichter und für unterschiedlichere Zwecke zugänglich zu machen, als Google das tut. Seit Ende 2017 arbeitet Heptio dafür etwa eng mit Microsoft zusammen, um mit seinem Projekt Ark einen effizienten Weg anzubieten, Kubernetes-Apps zwischen On-Premise-Umgebungen und Azure-Umgebungen zu verschieben.
Finanziert hat sich Heptio durch Training, Support und professionelle Dienstleistungen für Unternehmen, die sich mit der Integration von Kubernetes und verwandten Technologien in ihre IT beschäftigen. Mit dem Kauf von Heptio will sich VMware neuen Zugang zu Kunden öffnen, sich stärker in die Open Source Community einbringen und Kubernetes umfassender unterstützen. Außerdem verspricht es sich von dem Schritt, Cloud-Native Anforderungen auch der größten Unternehmen der Welt erfüllen zu können.
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Im Bereich Kubernetes hat VMware bisher eng mit dem ebenfalls zur Dell-Firmenfamilie gehörenden Pivotal zusammengearbeitet. Das gemeinsam entwickelte Kubernetes-Portfolio PKS unterstützt Kunden bei der Bereitstellung von Kubernetes und hilft ihnen, Anwendungen unabhängig von der genutzten Cloud zu betreiben. Die Heptio-Lösung, die Expertise der Heptio-Mitarbeiter und das hohe Ansehen in der Community soll nach Abschluss der Übernahme dem VMware-Portfolio zugutekommen. Insgesamt hofft VMware, damit die Verbreitung von Kubernetes in Unternehmen zu beschleunigen.
"Kubernetes entwickelt sich zu einem offenen Framework für Multi-Cloud-Infrastrukturen, das es Unternehmen ermöglicht, moderne Anwendungen auszuführen", sagt Paul Fazzone, Senior Vice President und General Manager der Cloud Native Applications Business Unit von VMware. "Heptio-Produkte und -Services werden VMwares Aktivitäten rund um PKS bei der Etablierung von Kubernetes als De-facto-Standard für die Infrastruktur über Clouds hinweg zusätzlich verstärken." Gemeinsam mit Heptio wolle VMware Kunden auf ihrem Weg in eine Multi-Cloud-Welt besser begleiten. Die Transaktion soll spätestens Ende Januar 2019 abgeschlossen werden.
Lesetipp: An der Container-Technologie führt kein Weg vorbei
Wenn VMware Heptio und Kubernetes integriert haben wird, werden Kunden Container vergleichsweise einfach vom eigenen Rechenzentren in die Cloud verschieben sowie wieder ins eigene Rechenzentrum zurückholen können. Damit entschärft es dann die nicht unberechtigten Befürchtungen vieler Unternehmen, die sich beim Schritt in die Cloud nicht zu sehr an einen Anbieter binden wollen. Der große Vorteil von VMware ist es, durch seine führende Rolle bei der Server-Virtualisierung in Unternehmen über eine außergewöhnliche große, installierte Basis in Firmenrechenzentren zu verfügen.
Durch die früher im Jahr angekündigte Partnerschaft mit AWS wird die mit dem weltweit derzeit meistgenutzten Public-Cloud-Angebot verknüpft. Heptio ist dabei zwar nur ein Baustein, aber ein sehr wichtiger. Die Übernahme ist auch ein wichtiger Schritt bei der Neupositionierung von VMware für das Cloud-Zeitalter. Indem VMware-Technologien dafür sorgen, dass die Angebote der wesentlichen Cloud-Anbieter in Firmenrechenzentren verlagert werden können, sichert es denen eine langfristige Daseinsberechtigung.