Wie können Sie sich nun davor schützen, den Anschluss zu verlieren und das aktuelle Geschehen vielleicht sogar aus den Augen zu verlieren? Zunächst: Eine Aufholjagd wird meist als Folge mangelnder Flexibilität in der Vergangenheit notwendig. Die Antwort könnte also schlicht und einfach heißen: Bleiben Sie jederzeit flexibel - und das ist auch vollkommen richtig, nur ist dies eben weitaus leichter gesagt als getan. Veränderungen und Neues zu wagen, sich auf bislang ungekanntes Terrain zu begeben, dies alles wird von vielen Menschen geradezu als Bedrohung empfunden. Wir scheuen uns einfach, alte und lieb gewonnene Gewohnheiten zu verwerfen und dafür etwas gänzlich Neues auszuprobieren. Als Folge entsteht eine lähmende Eingleisigkeit, und der damit zwangsläufig einhergehende Tunnelblick sorgt dafür, dass vieles, was links und rechts vom Weg geschieht, einfach übersehen wird. Das Problem: Uns selbst ist dabei oft nicht einmal bewusst, dass wir uns in festgefahrenen Bahnen bewegen oder uns auf nur eine Möglichkeit unter vielen anderen versteift haben.
In unserem Handeln sind wir allzu oft auf Altbewährtes fixiert und verfallen dabei in (Denk-)Muster, die den Blick auf Alternativen versperren. Doch was gestern gut und richtig war, kann sich heute schon als überholt entpuppen und hat darüber hinaus oftmals nur sehr geringe Aussagekraft für das Handeln von morgen. Werfen Sie immer wieder mal einen Blick auf sich selbst, und überprüfen Sie durchaus kritisch, ob Sie tatsächlich frei und selbstbestimmt handeln und entscheiden. Oder sind es manchmal vielleicht doch, lästige Gewohnheiten, aufkeimende Befürchtungen und einschränkende Denkweisen, die Sie davon abhalten, Alternativen wenigstens in Betracht zu ziehen?
Wer ehrlich auf sich selbst schaut, erkennt dabei sehr häufig, dass tatsächlich viele unserer Gedanken und Denkprozesse auf festen Gewohnheiten und wiederkehrenden Mustern beruhen, die dann zu Einschränkungen beim Handeln und bei der Entscheidungsfindung führen. Denn wer nicht einmal einen Gedanken zulässt, ihn von vornherein abblockt und schon verwirft, bevor der Gedanke auch nur zu Ende gedacht ist, wird kaum zweckmäßig und flexibel auf veränderte Situationen reagieren können. Das Resultat ist dann oft lähmender Stillstand, was im Berufsleben natürlich fatale Folgen nach sich ziehen kann.
Suchen Sie nach festen Mustern und Gewohnheiten in Ihrem Denken, versuchen Sie zu ergründen, was und auch welche äußeren Einflüsse auf Ihr Denken einwirken und was Sie davon abhält, couragiert neue Wege zu beschreiten. Beziehen Sie bei all Ihren Handlungen und Entscheidungen mögliche Alternativen, die sich vielleicht nicht auf den ersten Blick zeigen, mit ein. Reagieren Sie flexibel und unter Berücksichtigung der gesamten Spannbreite der sich bietenden Möglichkeiten auf die jeweiligen Situationen. Schließen Sie dabei keine Variante schon im Vorfeld aus, nur weil sie sich vielleicht von früheren, einmal bewährten oder herkömmlichen Vorgehensweisen unterscheidet. Richten Sie Ihr Handeln nicht allein nach festen Schemata oder wiederkehrenden Mustern aus.