IDC erwartet, dass 2016 rund 17,8 Milliarden Dollar mit "Integrierten Systemen" (Converged Infrastructure) erzielt werden. Solche Kombinationen von Servern, Speichersystemen und Netzwerkkomponenten sowie Virtualisierungs- und Managementsoftware sind gewissermaßen ein "Rechenzentrum im Westentaschenformat".
Im Geschäft mit Converged Infrastructure (CI) herrscht derzeit eine klare Hackordnung. Die Marktforschungsfirma Gartner sieht mit mehr als 50 Prozent des weltweiten Umsatzes VCE vorne, gefolgt von Hewlett-Packard (HP) mit rund 25 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgenden Anbieter wie Hitachi Data Systems, Cisco, die Kombination Cisco/NetApp mit einer Referenzarchitektur, IBM, Dell, Oracle und Fujitsu. Diese Unternehmen kombinieren Server, Netzwerk- und Storage-Systeme aus eigener Produktion oder von Partnern zu Converged- Infrastructure-Angeboten. Das gilt auch für Oracle, das auf die Server- und Speichersysteme von Sun Microsystems zurückgreifen kann. 2009 hatte Oracle den Hardwarehersteller übernommen.
- Converged Infrastructur - das sind wichtigsten Anbieter
Was bieten VCO, HP, Cisco und Co. im Markt für Converged Infrastructure? Hier finden Sie eine Kurzübersicht über die wichtigsten Anbieter. - Anbieterwahl
Stehen Anwender vor der Anschaffung einer CI-Lösungen, erwägen derzeit viele CIOs, Produkte von HP, Dell, IBM und Cisco/NetApp zu kaufen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt indes, dass den Verantwortlichen bei der CI-Marktsondierung sehr schnell Anbieter wie HP, VCE und Netapp in den Sinn kommen. Tatsächlich gekauft werden indes oft Lösungen von Netapp, Oracle und HP. - Cisco und Nettapp
Cisco und NetApp bieten derzeit drei Versionen der FlexPod-Systeme an. FlexPod Express richtet sich speziell an kleine und mittelständische Unternehmen. - Cisco und Nettapp
Die Partner kombinieren ihre Produkte zu integrierten Systemen, so dass Anwender eine Vielzahl von Wahlmöglichkeiten haben. - Cisco
Cisco hat mit UCS Director darüber hinaus eine Management-Software entwickelt, mit der sich vorzugsweise Converged Infrastructures mit UCS-Systemen von Cisco verwalten lassen. Doch auch Komponenten anderer Hersteller können nach Angaben des Herstellers damit administriert werden. - Dell
Mit Dell VRTX hat Dell ein CI-System vorgestellt, das vor allem in Außenstellen von Unternehmen und kleineren Firmen zum Zuge kommen soll. - Dell
Dells Active System basiert teilweise auf Komponenten, die Dell durch Firmenübernahmen ins Haus holte, etwa Switches von Force10 und Speichersystemen von Compellent und Equallogic. - EMC
EMCs Vspex-Linie besteht aus Referenzsystemen, die Anwender um Komponenten unterschiedlicher Anbieter erweitern können und die auf spezielle Einsatzgebiete abzielen, etwa Private Clouds und Microsoft-Exchange-Umgebungen. - Fujitsu
Fujitsu hat mit Fujitsu vShape eine CI-Referenzarchitektur entwickelt, die Server und Speichersysteme von Fujitsu, Switches von Brocade und Hypervisors von VMware und Microsoft (Hyper-V) kombiniert. - Hitachi Data Systems (HDS)
Hitachi Data Systems (HDS) zählt zu den etablierten Anbietern im Bereich Converged Infrastructure. Die Unified Compute Platform steht in mehreren Varianten zur Verfügung, etwa für Private Clouds, Datenbanken und Unternehmen, die darauf eine Collaboration-Lösung betreiben wollen. - Hitachi Data Systems (HDS)
Auch HDS wirbt mit der Integration von Hardware, Software und Virtualisierung in einem System. - Hewlett-Packard (HP)
Converged Systems bezeichnet eine breite Produktlinie von HP. Das Angebot ist laut Hersteller offen, um einzelne Systeme mit Komponenten andere Anbieter zu verknüpfen. - Huawei
Der chinesische Netzwerkspezialist Huawei zählt mit dem FusionCube zu den Herausforderern etablierter Converged-Infrastructure-Anbieter wie VCE und HP. - IBM
IBMs PureFlex System ist vor allem für den Aufbau von Cloud-Infrastrukturen ausgelegt, auch Private Clouds innerhalb eines Unternehmens. - Nutanix
Kommen die Converged-Infrastructure-Appliances von Nutanix zum Einsatz, soll es nach Angaben des Herstellers nicht mehr notwendig sein, separate Storage-Arrays einzurichten. - Oracle
Oracles CI-Lösungen Exalogic Elastic Cloud und Virtual Compute nutzen Server-, Storage- und Netzwerksysteme, die Oracle durch den Kauf von Sun Microsystems erworben hat. - Oracle
Die Exalogic Elastic Cloud vereint Rechenkapazitäten, Netzwerk- und Storage-Hardware, ein Betriebssystem auf Basis von Linux sowie eine Virtualisierungs- und eine Management-Software. - Simplivity
Simplivity ermöglicht es, mit den Systemen der Reihe Omnicube weltweit verteilte Cluster aufzubauen und zentral zu verwalten. Dadurch lassen sich Daten zwischen mehreren Standorten replizieren. - VCE
Die Produktlinie von VCE: Neben den Vblock-Systemen bietet das Unternehmen auch Management-Tools an. - VCE
Die Vblocks von VCE sind de facto kompakte Data Center, mit Switches und Servern von Cisco Systems, Speichersystemen von EMC und Virtualisierungs- und Management-Software von VMware. Zielgruppe sind Großunternehmen, in jüngster Zeit jedoch auch mittelständische Firmen. - VCE
Ein Vblock-100-System von VCE: Mit ihm spricht VCE auch kleinere Unternehmen an, die ihren "Hardware-Zoo" auf einer Converged-Infrastructure-Plattform konsolidieren wollen.
Doch darüber, was unter "Converged Infrastructure" zu verstehen ist, gehen die Meinungen auseinander. Die Beratungsgesellschaft Gartner beispielsweise teilt das Produktangebot in drei Kategorien ein: klassische Converged-Infrastructure-Systeme sowie integrierte Anwendungssysteme, die inklusive Applikationen ausgeliefert werden. Hinzu kommen Referenzsysteme, die dem Anwender mehr Spielraum bei der Wahl der Komponenten lassen.
Unabhängig davon, welcher Kategorie solche Systeme im Einzelfall zuzurechnen sind, zeichnet sich derzeit ab, dass die Nachfrage nach Converged-Infrastructure-Produkten in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. Das ist der Grund, weshalb sich immer mehr Anbieter in diese Marksegment tummeln. Eine Folge ist, dass es selbst zwischen Partnern zu Rivalitäten kommt, etwa zwischen Cisco, EMC und VMware, die 2009 mit VCE einen der führenden Anbieter von CI-Systemen aus der Taufe gehoben haben (siehe Interview mit Trey Layton, CTO von VCE: Rivalitäten zwischen Cisco und VMware tangieren uns nicht).
Marktforscher wie IDC, Gartner oder Technology Business Research kommen zu höchst unterschiedlichen Aussagen, was das Umsatzvolumen und die führenden Anbieter im Bereich Converged-Infrastructure-Produkte betrifft. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es keine verbindliche Definition von "Converged Infrastructure" (CI) gibt. Gartner unterscheidet drei Hauptkategorien: Integrated Application Systems beziehungsweise Integrated Workload Systems: Dies sind vorkonfigurierte Kombinationen von Hardware (Servern, Netzwerksystemen, Storage-Geräten), die zusammen mit Anwendungen ausgeliefert werden. Dies kann beispielsweise eine Datenbank-Software sein. Zu den größten Anbietern solcher Lösungen zählt Oracle. Integrierte Infrastruktur-Systeme: Server, Netzwerkkomponenten und gemeinsam genutzte Speicherressourcen (Shared Storage) werden in einem System zusammengefasst und zentral verwaltet. Zu dieser Kategorie zählen die Produkte von VCE (Vblock), IBM (PureFlex) und HP (CloudSystem). Integrierte Referenzarchitekturen: Der Anbieter empfiehlt den Einsatz von bestimmen Komponenten, etwa speziellen Switches und Speichergeräten. Der Anwender kann jedoch unter diesen Komponenten die für ihn am besten geeigneten auswählen, wie bei einem Baukasten. Ein solches Referenzsystem haben beispielsweise Cisco und NetApp mit FlexPod entwickelt. |