Schweigen ist Gold
Besonders hart sei das für Unternehmer, die danach nichts mehr haben, wofür sie "brennen", so Koerber: "Das macht es schwerer sich von dem eigenen Unternehmen zu lösen. Dann müssen wir den Alt-Unternehmer auch mal darauf hinweisen, dass der neue Inhaber ihm nicht nur etwas wegnimmt, sondern ihm auch etwas schenkt, zum Beispiel mehr Zeit mit den Kindern oder den Enkelkindern." Koerber rät allen Unternehmern, die verkaufen wollen, sich nicht nur einen Nachfolger, sondern auch eine neue Leidenschaft zu suchen: "Urlaub machen oder im Garten arbeiten füllt einen Menschen auf Dauer nicht aus."
Natürlich gäbe es auch die, die es kaum erwarten können, sich von ihrer Firma zu verabschieden. Die sollten ihre Begeisterung über den bevorstehenden Verkauf aber lieber für sich behalten, so der Experte: "Mit Dritten bitte erst über die bevorstehende Übergabe der Firma reden, wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist. Vorher ist das Risiko enorm, dass Mitarbeiter, verunsichert werden und eine Unruhe reinkommt, die der Wettbewerber möglicherweise zu nutzen weiß. Das ist hundertprozentig gefährlich".
Für alle, die darüber nachdenken, ein bestehendes Unternehmen zu kaufen, hat Koerber ebenfalls noch einen wichtigen Tipp. Denn auch hier geht es nicht nur um finanzielle und juristische Voraussetzungen: "Prüfen Sie, ob Sie das Unternehmer-Gen wirklich haben. Vielen fehlt das. Wer 20 oder 30 Jahre als Angestellter gearbeitet hat, tut sich eben nicht so leicht damit, den letzten Schritt in die Selbständigkeit zu gehen."
Eine Checkliste mit den wichtigsten Dingen, die bei der Nachfolgesuche beachten werden sollten, gibt es unter http://www.kernundpartner.de/56/checkliste_unternehmensverkauf.html