Cloud-Speicher im Überblick: Gladinet Cloud Desktop
Wer sich im Internet etwas umschaut, der wird eine ganze Reihe großer und kleinere Anbieter finden, die Speicherplatz im Internet in den unterschiedlichen Größen und Ausprägungen zur Verfügung stellen. Schwierig wird es für die Anwender spätestens dann, wenn sie diese unterschiedlichen Speicherplätze "unter einem Hut bringen" wollen: Auf viele Angebote lässt sich nur mit einem speziellen Client des Anbieters oder umständlich aus dem Browser zugreifen. Hier hilft der Gladinet Cloud Desktop. Dabei schafft es diese Lösung sogar, den Windows Live Skydrive problemlos in den Windows Explorer zu integrieren - was ansonsten nur sehr umständlich zu erreichen ist.
Vorteile beim Einsatz des Gladinet Cloud Desktop:
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Fast sämtliche Speicherangebote in der Cloud können mit Hilfe der Lösung mittels virtueller Verzeichnisse direkt in den Windows-Explorer integriert werden.
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Schon die freie Version der Software bietet umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten.
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Auch "Standard-Speicher" wie FTP-Server werden entsprechend integriert.
Nachteile beim Einsatz des Gladinet Cloud Desktop:
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Backup-Fähigkeiten stehen nur mit der kostenpflichtigen Professional-Lizenz zur Verfügung.
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Nur in englischen Sprache
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Kleine Ungereimtheiten: Verzeichnisse auf Google-Docs werden nicht angezeigt/montiert, weil der Cloud Desktop bestimmte Sonderzeichen nicht unterstützt, mit denen Google-Docs keine Probleme hat
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Deinstallation nicht vollständig
Fazit:
Insgesamt ist der Gladinet Cloud Desktop eine Lösung, die schon in der freien Version die Arbeit mit den unterschiedlichen Speicherbereichen bei den verschiedenen Providern deutlich erleichtern kann. Auch die geschickt gelöste Integration in die Windows-Oberfläche hat uns gut gefallen. Leider steht auch diese Software, wie so viele Lösungen für Cloud-Anwendungen, nur in englischer Sprache zur Verfügung.
- Tipps zur datenschutzrechtlichen Vorsorge
Wie sicher sind meine (personenbezogenen) Daten in der Cloud überhaupt? Wann beziehungsweise wo muss ich damit rechnen, dass ausländische Behörden auf meine Daten zugreifen? Fünf Tipps für mehr Sicherheit beim Cloud Computing. - Tipp 1:
Nutzen Sie nur europäische Clouds, um Konflikte mit dem hiesigen Datenschutz zu vermeiden - Tipp 2:
Bei internationalen Cloud-Modellen mit Bezug zu unsicheren Drittstaaten müssen ausreichende Garantien des Cloud-Dienstleisters eingefordert werden. - Tipp 3:
Machen Sie gegebenenfalls von dem Ihnen möglicherweise zustehenden Sonderkündigungsrecht Gebrauch. Als erste Orientierungshilfe gibt es dazu es ein Positionspapier des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein, ULD, vom 15. November 2011 - Tipp 4:
Prüfen Sie bevor sie sich für einen Cloud-Dienstleisters entscheiden dessen Beteiligungsverhältnisse in möglicherweise unsichere Drittstaaten. - Tipp 5:
Gestalten Sie Ihre Verträge mit den Cloud-Anbietern auch in datenschutzrechtlicher Hinsicht rechtssicher, indem Sie (neben den Mindestanforderungen aus Paragraf 11 BDSG) auch den Speicher- und Verarbeitungsort Ihrer Daten genau festlegen und Übermittlungsverbote Ihrer Daten in unsichere Drittstaaten vereinbaren und mit Vertragsstrafen verbinden.
Gestört haben uns bei der freien Versionen einige kleiner Probleme, wie das Unvermögen Verzeichnisse zu montieren, deren Namen einige Sonderzeichen enthielten und vor allen Dingen die Tatsache, dass eine Deinstallation nicht vollständig durchgeführt wurde: Bei einer Neuinstallation konnte der Gladinet Cloud Desktop sofort wieder auf alle Passwörter der vorherigen Installation zugreifen - so waren also nicht sauber und vollständig aus der Registry entfernt worden!