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25.02.2009

Online-Communities und Suchmaschinen - Arbeitgeber auf Spurensuche im Netz

Ein erst seit wenigen Jahren zu beobachtendes Phänomen stellen Online-Plattformen wie studivz.de und facebook.com dar. Sie richten sich vor allem an jüngere Menschen und laden Nutzer dazu ein, sich und das eigene Privatleben öffentlich zur Schau zu stellen. Neben Hobbys, Bildungsabschlüssen und dem Beziehungsstatus kann man hier auch eigene Freunde "verlinken", private Fotos hochladen und öffentlich zur Diskussion freigeben.

Längst haben viele Arbeitgeber diese Communities als ergiebige Informationsquelle über neue Bewerber entdeckt. Hier können authentische Eindrücke über Personen gewonnen werden. Diese sind allerdings meist nicht nur vorteilhaft. Besonders dann, wenn Partyfotos hinterlegt sind, die den Bewerber alkoholisiert und in peinlichen Posen zeigen oder wenn als "Freunde" verlinkte Personen seltsam gestaltete Profilseiten haben, hinterlässt dies einen fragwürdigen Eindruck.

Vielen Nutzern solcher Websites ist überhaupt nicht bewusst, dass neben Bekannten und Freunden auch künftige Arbeitgeber Zugriff auf die Profile haben können. Dieses Bewusstsein entwickelt sich auch erst sehr langsam. Zwar hat beispielsweise studivz.de folgenden Passus in die AGB aufgenommen" Nicht gestattet ist (…) die Verwendung der Daten eines Nutzers zum Zwecke der Personaldatenerhebung durch Arbeitgeber (…)". Wirklich zu Ende gedacht ist das aber nicht, denn einerseits ändert dies nämlich nichts an der rein faktischen Möglichkeit, sich zahlreiche Informationen über Bewerber zu beschaffen. Andererseits ist der sich informierende potenzielle Chef-in-spe zu diesem Zeitpunkt noch gar kein "Arbeitgeber". Da Auslegungsschwierigkeiten in Allgemeinen Geschäftsbedingungen bekanntlich zu Lasten des Verwenders gehen (§ 305c Abs. 2 BGB), lässt es sich gut vertreten, dass sich ein -Noch-nicht-Arbeitgeber sehr wohl über studivz.de informieren darf.

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