Die Festplatte hat Konkurrenz bekommen: SSD-Speicher (Solid State Disks) könnten, so meinen optimistische Experten, das mechanisch arbeitende Speichermedium auf die Dauer sogar vollständig ersetzen. Zum Beispiel in tragbaren Rechnern, denn so manche Festplatte im Notebook ging schon durch Erschütterungen beim Transport zu Bruch.
Doch tatsächlich gibt es erst vergleichsweise wenige professionelle Anwender, die mit Flash-Modulen als Festplattenersatz oder –ergänzung arbeiten. Genaue Marktzahlen dazu findet man kaum. Manche Hersteller sprechen von einem Prozent der tragbaren Rechner, die mit SSD ausgerüstet sein sollen. „Weil erst relativ wenige und teils neue, kleine Hersteller auf dem SSD-Markt aktiv sind, lohnt es sich für die Marktforscher nicht, umfangreiche Studien anzufertigen, da die anschließend zu wenig Abnehmer finden“, erklärt den Mangel an Datenmaterial.
Das Angebot an SSD-Festplatten, die als zweite Harddisk oder gar als Festplatten-Ersatz im Laptop oder Notebook taugen, ist inzwischen recht groß. Kapazitäten und Preise der Angebote unterscheiden sich aber erheblich. Das Speichervolumen reicht von 32 bis 500 GB, die Preise von zwei bis drei Euro bis in den zweistelligen Bereich pro GB. An Anschlussvarianten gibt es neben SATA (Serial ATA) auch PCIe (PCI-Express). Wichtige Hersteller von in Deutschland verbreiteten Nachrüstsätzen sind Kingston, Intel, OCZ, und Corsair. Auch Fibre-Channel-, SAS-, oder Infiniband-Designs von SSDs sind heute verfügbar, allerdings werden sie nicht in tragbare Rechner eingebaut.
Die von den Herstellern immer wieder reklamierten Vorteile sollten eigentlich überzeugen: SSDs versprechen längere Akkulaufzeiten, schnellere Antwortzeiten, mehr Robustheit und schnelleres Hochfahren des Rechners. „Eigentlich ist eine SSD als Gerät besonders für den Laptop attraktiv, weil man wenig Energie braucht, keine Vibrationen und keine Wärme entstehen und der Rechner robust ist“, meint Jürgen Frick, Product Marketing Engineer bei PMC Sierra/Adaptec, einem Unternehmen, das im Unternehmens-SSD-Markt aktiv ist. Was also hat dann professionelle Notebook- und Laptopbesitzer so lange am Griff zur SSD gehindert?