Warten war gestern. Wenn Unternehmen heute etwas wollen, bekommen sie es in kurzer Zeit. Onlineshops liefern Druckerpatronen, Blöcke und Ordner einen Tag nach der Bestellung. Pizza und Salat für die Mittagspause kommen noch schneller. Örtliche Lieferdienste bringen das Essen in dreißig Minuten.
Noch schneller geht es, wenn Unternehmen mehr Bandbreite, neue Netzwerkverbindungen oder neue Service-Zugangsnummern benötigen. Die verantwortlichen IT-Mitarbeiter können inzwischen selbst in On Demand Portalen die benötigten Services mit wenigen Klicks bestellen, verwalten und kündigen. Bei professionellen Netzbetreibern stehen die gewünschten Services nach wenigen Sekunden zur Verfügung, also quasi in Echtzeit. Möglich wird das durch Software Defined Networking (SDN) und On Demand.
Dank SDN und On Demand können Unternehmen flexibel auf Lastspitzen reagieren und immer genau die Bandbreite nutzen, die sie gerade benötigen. Lastspitzen gibt es in vielen Branchen, zum Beispiel, wenn für ein Filmfestival digitale Filme angeliefert werden, vor Ostern die Bestellungen in Onlineshops stark ansteigen oder wenn ein Unternehmen ein neues Produkt am Markt einführen möchte.
Entsprechend digitalisieren Voice On Demand Portale alle Vorgänge rund um Sprachdienste. Lange Vorlaufzeiten, die bisher bei der Bereitstellung der Dienste üblich waren, gehören damit der Vergangenheit an. Die On Demand Flexibilität betrifft nicht nur die Bandbreite und Rufnummern, sondern auch Preise. Unternehmen müssen für eine 100-GBit/s-Leitung, die sie nur wenige Tage im Jahr benötigen, nicht mehr dauerhaft konstant hohe Beträge zahlen. Sie zahlen ab sofort nur noch für die Services, die sie tatsächlich beanspruchen.
Herausforderungen der Netzbetreiber
Das stellt die Netzbetreiber vor neue Herausforderungen. Früher unterschrieben die meisten Kunden Verträge mit langen Laufzeiten. Durch SDN und On Demand ändert sich das. Das verändert die Geschäftsmodelle der Netzbetreiber. Sie müssen noch mehr in Qualität und den Kundenservice investieren. Nur so binden sie in Zukunft Kunden langfristig.
Die Digitalisierung hilft ihnen dabei. Viele technische Vorgänge werden in Zukunft automatisch gesteuert, zum Beispiel durch künstliche Intelligenz und selbstheilende Systeme. Das bedeutet nicht, dass Menschen überflüssig werden. Im Gegenteil: Damit die Qualität stimmt und die Kunden weiterhin zufrieden sind, werden noch mehr Menschen im Kundenservice arbeiten. So ergänzen sich Menschen und Maschinen perfekt.
Auswirkungen auf den Channel
Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den Channel. Mit On Demand können Systemhäuser und der ITK-Fachhandel die Beratung weiter ausbauen und neue Marktsegmente erschließen. Der Channel kann Kunden zum Beispiel beraten, wann welche Bandbreite sinnvoll ist. In Schulungen können Experten die Services erklären.
Dadurch verstehen Unternehmen, wie On Demand und SDN funktionieren und wie sie davon profitieren können. Alternativ kann der Channel die während den Beratungen ausgesprochenen Empfehlungen als zusätzliche Dienstleistung direkt in On Demand Portalen umsetzen.
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Ein Beispiel: Anbietern, die Sprachdienste weiterverkaufen, ermöglichen On Demand Portal eine neue Flexibilität. Mit wenigen Klicks verwalten sie hunderte oder sogar tausende Service-Zugangsnummern im Namen ihrer Kunden.
Natürlich verändern SDN und On Demand auch im Channel Strukturen und Prozesse. Aber Flexibilität wird für Unternehmen immer wichtiger. Der Channel muss sich darauf einstellen und Unternehmen diese Flexibilität ermöglichen. Er muss - wie die Netzbetreiber auch - in Qualität und Kundenservice investieren. Tut er das nicht, ist der Kunde schneller weg, als der Fahrradkurier eine heiße Pizza Margarita liefert.