Saugroboter

Die besten smarten Staubsaugroboter im Test

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Virtuelle Begrenzungen

Bei den etwas kostspieligeren Robotern sind meisten noch Hilfsmittel dabei, mit denen man bestimmte Bereiche der Wohnung von der Reinigung ausnehmen kann. Beim Roomba 980 sind das die so genannten Virtual Walls (die bei älteren Roomba-Modellen als Lighthouses bezeichnet werden), die mit ihrem Infrarotstrahl eine unsichtbare Barriere errichten. Beim Kobold VR200 und beim Neato Botvac D7 Connected verlegt der Benutzer dagegen Magnetstreifen am Boden, die den Kobold in der Regel stoppen.

Neato Botvac D7 Connected
Neato Botvac D7 Connected
Foto: Neato

Diese physischen Sperren werden aber zunehmend durch virtuelle Grenzlinien auf den Karten in der Saugroboter-App ersetzt. Beispielsweise bei iRobot, Vorwerk, Neato und Xiaomi.

Praktisch: Karten der gereinigten Wohnung

Roboter wie der Roomba 980, der Kobold VR200 oder der Xiaomi Mi Vacuum Cleaner/Roborock S5 und der Neato Botvac D7 Connected, sowie der Miele Scout RX2 Home Vision schließen ihre Reinigungsvorgänge schneller ab als nichtsmarte Roboter. Weil sie die Wohnungen mit Hilfe von Kameras oder Radar/Lidar kartografieren und danach planvoll abfahren. Das ist durchaus ein Vorteilt der smarten Saugroboter. Diese Karten sind bei vielen Modellen für den Benutzer einsehbar. So erstellt der Roomba 980 aus den Kartendaten so genannte Cleaning Maps, die der Besitzer auf seiner App anschauen kann. Diese Cleaning Maps gibt es für Roomba 980 seit einem der letzten Firmware-Updates (Stand Juni 2017). Dafür ist neben der WLAN- und der App-Funktion auch eine Kamera erforderlich, die im Roboter verbaut ist. Der Benutzer sieht auf der Karte, wo der Roomba gereinigt hat und wo er Probleme hatte.

So sieht eine Clean Map in der App von Roomba 980 aus.
So sieht eine Clean Map in der App von Roomba 980 aus.

Auch der Neato Botvac D7 Connected erstellt nach jedem Reinigungsvorgang eine Karte, die Sie in der App einsehen können. Mit Hilfe seiner "Neato FloorPlanner Advanced Mapping- & Cleaning-Technologie" scannt er im so genannten Entdeckungsmodus oder durch eine einfache Reinigung mit seinem Laser den Raum und erstellt dabei den sogenannten MyFloorPlan, einen personalisierten Umgebungsplan. Zusätzlich können Sie auf dieser digitalen Karte sogar Bereiche für den Roboter per Fingerbewegung sperren. Sie benötigen dann keine physischen Sperren mehr in der Wohnung. Einsehbare Reinigungskarten mit sperrbaren Bereichen gibt es auch beim Kobold VR300 (nicht beim VR200) und beim Miele Scout RX2 Home Vision sowie beim Roomba i7+ und beim Xiaomi Roborock S5.

Ein Neato Botvac D5 Connected.
Ein Neato Botvac D5 Connected.
Foto: Neato

Test: Neato Robotics Botvac D7 Connected - Highend-Saugroboter mit Laser, Karten & App

Mehrere Zimmer in einem Durchgang

Zwar sollen die teuren Modelle laut Hersteller eine höhere Saugleistung bieten als die preiswerteren Roboter, doch im Test bemerkten wir diesen Unterschied keineswegs. Eher schon ein Argument: Roomba 980 und VR200/300 sowie i7+ und Roborock S5 können auch mehrere Zimmer beziehungsweise ganze Wohnungen in einem Rutsch reinigen. Der i7+ soll sogar die Grundrisse mehrerer Stockwerke speichern. Das geht bei preiswerteren Modellen nicht immer.

Wartungsaufwand

Für den Zeitaufwand bei der Wartung und Reinigung des Roboters spielt die Konstruktion der Aufnahmerollen/-bürsten eine wichtige Rolle. Beim günstigen Roomba 620 und 605 sind sie so gebaut, dass sie mit der Zeit verfilzen und dann mühsam gereinigt werden müssen. Beim Roomba 980, i7+ und beim VR200/300 sowie beim Roborock S5 sind sie dagegen deutlich pflegeleichter gebaut und verfilzen weniger schnell.

Das Reinigen des Staubfangbehälters ist mitunter eine nicht ganz einfache Angelegenheit. Dabei soll der Benutzer nicht schmutzig werden und den mühsam eingesammelten Staub nicht wieder in der Wohnung verteilen. Ausgerechnet bei dem alten und preiswerten Roomba 620 lässt sich der Staubfangbehälter mit am einfachsten leeren. Beim Roomba 980 dagegen bekommt man schneller schmutzige Finger. Beim Roborock S5 wiederum lässt sich der Behälter zwar auch leicht entleeren, allerdings bietet der Staubbehälter relativ wenig Platz.

Durchaus pfiffig erscheint zunächst die Idee von Vorwerk, den Auffangbehälter mit einem konventionellen Staubsauger einfach auszusagen. Dabei bleiben die Finger wirklich sauber. Andererseits erscheint es etwas grotesk den einen Staubsauger mit einem anderen zu reinigen. Zumal das Ansaugrohr des Staubsaugers ja auch größenmäßig in die Öffnung des VR200-Staubfangbehälters passen muss. Ein ausgeklügeltes System hat iRobot für den Roomba i7+ entwickelt: Jedes Mal, wenn der Roomba i7+ an die Ladestation fährt, dockt er auch an der Clean Base an und der von ihm aufgenommene Dreck wird automatisch in den Müllbehälter abgesaugt. Das soll bis zu 30 Mal möglich sein, erst danach muss der Müllsack in der Clean Base ausgetauscht werden.

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