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Personen einschätzen

28.04.2010

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Doch Vorsicht! In Reinform gibt es besagte Persönlichkeitstypen kaum. Fast alle Menschen sind Mischformen hiervon. Letztlich lautet also die Frage, die wir uns beim Kommunizieren mit anderen Menschen stellen sollten: Welche Persönlichkeitsmerkmale sind beim Gegenüber überproportional stark ausgeprägt?

Warum dies wichtig ist, sei an einem Beispiel illustriert. Nehmen wir an, ein Sympathiker möchte seinem Chef, einem Dynamiker, ein Projekt schmackhaft machen. In dessen Büro angekommen fragt er seinen Chef zunächst, wie es ihm geht. Er führt also Smalltalk - solange bis der Chef fragt: "Warum wollen Sie mich eigentlich sprechen?". Daraufhin präsentiert der Mitarbeiter seinen Projektvorschlag, wobei er häufig Aussagen wie "Ich habe das Gefühl ...." und "Nach meinem Empfinden ..." benutzt; des Weiteren begründet er seinen Vorschlag damit, dass dessen Realisierung gut für das Betriebsklima sei. "Die Zusammenarbeit wird harmonischer und stressfreier."

Glauben Sie, der Mitarbeiter kann mit einem solchen Gesprächsverhalten seinen Vorgesetzten für seinen Vorschlag erwärmen? Vermutlich nicht! Der Team- oder Abteilungsleiter wird vielmehr umso ungeduldiger werden, je länger der Mitarbeiter spricht. Denn er hat den Eindruck: Der stiehlt mir meine Zeit. Der redet um den heißen Brei und kommt nicht auf den Punkt. Denn als Dynamiker will er primär wissen: "Was kostet es?" "Wie aufwändig ist das Ganze?" Und: "Welchen Nutzen hat das Unternehmen davon?" Erhält er diese Info nicht, in komprimierter Form, sieht er keinen Anlass, sich mit dem Thema intensiver zu befassen.

"Ja" würde der Chef vermutlich sagen, wenn der Mitarbeiter beim Vortragen seiner Idee, die Zeit- und Kostenersparnisse hervorheben würde, die das Unternehmen erzielen kann - in kurzer Zeit. Und dies nicht nur mit blumigen Worten, sondern anhand einer ersten Kosten-Nutzen-Kalkulation und einer vorläufigen Projektskizze.

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