Innovative On-/Offline-Verknüpfungen
Sowohl die aus dem stationären Bereich kommenden Beispiele PC-Spezialist und EP als auch die Online-Händler Cyberport und Notebooksbilliger.de zeigen zweierlei: zum einen, dass die Verknüpfung der Kanäle Online und Offline Mehrwerte bieten kann, die über den bloßen Nutzen der einzelnen Channels hinausgehen, zum anderen aber auch, dass ein Multi-Channel-Standardmodell nie der richtige Weg sein kann.
Vielmehr geht es darum, das Wesen des eigenen Geschäftsmodells und seine Alleinstellungsmerkmale in der "einen Welt" umfassend zu begreifen und sich mit der Umsetzbarkeit dieser Charakteristika in der jeweils "anderen Welt" fundiert auseinanderzusetzen. Nur dann lässt sich ein für jedes Handelsunternehmen spezifischer Weg zur Integration von Online und Offline entwickeln, der gerade stationären Händlern vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen die größten Zukunftschancen eröffnet.
Denn last but not least kommen Händler mit der Verknüpfung von On- und Offline auch den Bedürfnissen ihrer Kunden entgegen. So hat der POS-Spezialist NCR in einer Ende vergangenen Jahres vom Marktforschungsunternehmen Smart Research durchgeführten Studie ermittelt, dass nur noch 15 Prozent der Verbraucher eine eindeutige Präferenz für den Einzelhandel vor Ort haben; die große Mehrheit von 59 Prozent verhält sich dagegen pragmatisch und tätigt ihre Einkäufe sowohl stationär als auch online.
Zu den von den Kunden am häufigsten nachgefragten kanalübergreifenden Services gehören die Lieferung von stationären Einkäufen frei Haus (35 Prozent), die Abholung von Online-Bestellungen in einer stationären Filiale vor Ort (34 Prozent) sowie die Bestellung nicht mehr vorrätiger Ware direkt im Ladengeschäft (32 Prozent).
Die Konsumenten hätten zunehmend das Bedürfnis, die Vorteile des Einkaufs vor Ort - die unmittelbare Befriedigung von Konsumbedürfnissen inklusive einer kompetenten Beratung - mit den Annehmlichkeiten des Online-Shoppings - rund um die Uhr verfügbares, größtmögliches Warenangebot - zu kombinieren. Es liegt nun am Handel, diesem Kundenbedürfnis entgegenzukommen. (mh)