Kritik unerwünscht?
Microsoft erhofft sich vom neuen Programm in erster Linie einen besseren Auftritt gegenüber den Endkunden. Das Portfolio sei zu groß geworden, die Kategorien "Certified" und "Gold" zu schwammig – Kunden würden sich schwer tun, den für ihre Belange passenden Microsoftexperten zu finden, so die Channel-Verantwortlichen in New Orleans: Allen voran die weltweite Partnerchefin Allison Watson: "Die 30 Kompetenzen drehen sich genau um die Ansprüche, die Geschäftskunden haben und wie Microsoft selbst das Geschäft angeht. Im neuen Microsoft Partner Network gibt es einen Platz für jeden Partner. Und für jeden von Ihnen, der bereit ist, voll einzusteigen und auch in der Folge am Ball bleiben will, halten wir eine Advanced-Platz bereit" sagte sie in Ihrer Keynote.
Doch so viel Microsoft für das Programm auch warb: Man bekam nicht den Eindruck, dass der Hersteller vor Ort den Dialog mit den Teilnehmern suchte, was die Einführung des Programms betrifft. Weder erwähnte Steve Ballmer in seiner Keynote das Microsoft Partner Network, noch ließ etwa Allison Watson bei ihrem Auftritt Fragen seitens des Auditoriums zu.
Der Eindruck war eher: Microsoft versuchte mögliche kritische Partnerstimmen, die es auch im deutschen Lager gab, mit den reichlichen Produktankündigungen zu übertönen. Denn Kritik gab es – vor allem seitens der "kleineren" Partner: Wie sie auf der Konferenz selbst sowie im Web-2.0-Umfeld der Veranstaltung äußerten, fühlten sich einige von ihnen nun zur Spezialisierung genötigt respektive ins Namenlose degradiert. Was Wolfgang Brehm so nicht stehen lassen will: "Mit der neu geschaffenen Kompetenz Small Business Spezialist gibt Microsoft gezielt kleineren Fachhändlern die Chance, in den engeren Partnerkreis aufzusteigen. Zudem sind eignen sich viele der neuen Kompetenzen für den regionalen Channel."
Das vollständige neue Komptenz-Ökosystem mit den 30 Spezialisierungen lesen Sie auf der folgenden Seite.