Zahlen für das vergangene Jahr liegen vor

Insolvenzen, Neugründungen und Löschungen 2008

04.02.2009

Insolvenzgefährdet: kleine, junge Unternehmen

Der Anteil an Mikrobetrieben am Insolvenzgeschehen steigt seit Jahren an. Mehr als jeder vierte Antrag (25,8 Prozent; Vorjahr: 25,5 Prozent) betrifft mittlerweile einen Betrieb, der weniger als 100.000 Euro im Jahr umgesetzt hat. Betriebe, die fünf Millionen Euro und mehr Umsatz pro Jahr erwirtschaften, machen demgegenüber nur einen sehr geringen Teil vom Insolvenzgeschehen aus. In diesem Jahr sind es 4,1 Prozent Anteil; im Jahr 2007 waren es 4,2 Prozent. Insolvenzgefährdet sind Betriebe insbesondere in den ersten vier Jahren ihres Bestehens. Dieser Anteil erhöhte sich im Jahresverlauf noch einmal leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 33,1 Prozent. Leicht zugenommen hat aber auch der Anteil der insolventen "Traditionsunternehmen", die bereits seit mehr als zehn Jahren am Markt sind, und zwar von 35,4 (2007) auf aktuell 35,5 Prozent.

Creditreform Bonitätsatlas

Der Creditreform Bonitätsatlas stellt die Insolvenzgefährdung von Unternehmen auf Bundesländer- und Kreisebene dar. Die meisten insolvenzgefährdeten Unternehmen gibt es in Sachsen-Anhalt, die wenigsten in Bayern. Der Kreis mit dem niedrigsten Creditreform-Risiko-Indikator (CRI), der die Ausfallwahrscheinlichkeit misst, ist der Kreis München, gefolgt von Bayreuth und Rottal-Inn. Den höchsten Creditreform-Risiko-Indikator gibt es in Aschersleben-Staßfurt. Es folgen Osterode im Harz und Schönebeck.

Weniger Insolvenzschäden, weniger Arbeitslose

Die Summe der Insolvenzschäden beläuft sich für das Jahr 2008 auf 29,0 Milliarden Euro. Das sind 0,2 Milliarden Euro weniger als noch vor einem Jahr. Davon entfallen 21,0 Milliarden Euro (Vorjahr: 21,2 Milliarden Euro) auf die privaten Gläubiger; die öffentliche Hand trifft es - wie im Vorjahr - mit 8,0 Milliarden Euro. Die Zahl der insolvenzbedingt bedrohten Arbeitsplätze beläuft sich aktuell auf 447.000. Das sind 1,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

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