Um das wichtigste Ergebnis vorwegzunehmen: In der zweiten Jahreshälfte 2008 stiegen die Unternehmensinsolvenzen wieder an. Damit ist der Trend rückläufiger Pleiten im Zeichen der konjunkturellen Abschwächung und der Bankenkrise durchbrochen. Hier der Text der Creditrefom-Presseerklärung:
Trendumkehr bei den Unternehmensinsolvenzen
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt zum ersten Mal seit 2003 wieder an. Insgesamt belaufen sich die Unternehmensinsolvenzen für das Jahr 2008 auf 29.800 Fälle, was einem Plus von 2,2 Prozent (2007: 29.150 Fälle) im Jahresverlauf entspricht. Dagegen gehen zum ersten Mal seit Einführung der Insolvenzordnung die Verbraucherinsolvenzen zurück: Insgesamt 98.500 Personen beantragten bei Gericht die Restschuldbefreiung (Vorjahr: 105.300). Die Abnahme beruht allerdings nicht auf einer Verbesserung der Lage, sondern vielfach auf einer Einschränkung der Beratungsleistungen von Seiten der Gerichte.
Die "Sonstigen Insolvenzen" - Nachlasskonkurse, ehemals selbstständig Tätige und persönlich haftende Gesellschafter - belaufen sich im Jahr 2008 auf 28.400 Fälle und verzeichnen damit einen leichten Rückgang von minus 6,3 Prozent.
Insgesamt beläuft sich die Zahl aller Insolvenzen für das Jahr 2008 auf 156.700 Fälle. Das sind 4,9 Prozent weniger als 2007.
Um 2,4 Prozent stiegen die Unternehmensinsolvenzen in den alten Bundesländern im Verlauf des Jahres auf 23.800 betroffene Betriebe (Vorjahr: 23.250). Die Privatinsolvenzen (also die Verbraucher- plus die sonstigen Insolvenzen) reduzierten sich im Laufe des Jahres um 4,0 Prozent auf 97.750 Fälle. In Ostdeutschland nehmen die Unternehmensinsolvenzen nur sehr leicht um 1,7 Prozent auf 6.000 betroffene Betriebe zu. Im Jahr 2007 waren noch 5.900 Insolvenzen gezählt worden, was einem deutlichen Rückgang um 17,5 Prozent entsprach. Die Privatpersoneninsolvenzen nahmen dagegen ungleich stärker ab als in den alten Bundesländern. Wurden im vergangenen Jahr noch 33.750 Fälle von Insolvenzen natürlicher Personen gezählt, so sind es aktuell nur noch 29.150.