VMware-Manager

"Es muss auch einen Weg zurück aus der Cloud geben"

02.07.2012

CP: Inwiefern ist Desktop-as-a-Service schon ein marktrelevantes Thema?

Temme: Desktop-as-a-Service ist ein Begriff, unter den man viel verstehen kann. Einen virtuellen Desktop bei dem Hosting-Partner seiner Wahl beitreiben zu lassen, ist ein absolut gängiges Modell und eine logische Weiterentwicklung des Desktop-Outsourcing. Wir sehen dieses Marktsegment als einen weiterhin wichtigen Baustein, welcher sich sehr gut entwickelt.

CP: Wie lässt sich gewährleisten, dass virtuelle Desktops auch sehr schnell bereitgestellt werden können?

Temme: Die schnelle Bereitstellung eines Desktops ist eines der großen Vorteile der Desktop-Virtualisierung und ein maßgeblicher Grund für viele Kunden auf die Desktop-Virtualisierung zu setzen. VMware View bietet hier mit seiner Composer-Technologie die Möglichkeit, einen Desktop innerhalb weniger Sekunden zu provisionieren und einem Benutzer zu Verfügung zu stellen. Gerade im Supportfall ist dies ein großer Vorteil für Kunden, welche im Helpdesk nun nicht mehr versuchen, etwas zu "reparieren", sondern geben auf Knopfdruck einem Benutzer einfach einen neuen virtuellen Desktop - selbstverständlich mit der Sicherheit, die Daten des Benutzers automatisch in den neuen Desktop zu geben.

CP: Weshalb spielt das Thema Shared Storage in virtuellen Umgebungen eine so herausragende Rolle?

Stephan Bohnengel: Wenn die Frage auf Enterprise Storage abzielt, liegt die Antwort darin begründet, dass ein paar VMware-Funktionen einen gemeinsam geteilten Storage, auf den alle Hosts im Cluster zugreifen können, benötigen. Beispiele hierfür wären VMware vMotion, bei dem zwischen ESX-Servern virtuelle Maschinen ohne Ausfallzeit in Echtzeit migriert werden. Die virtuellen Festplatten liegen ja auf dem gemeinsamen Storage. Nachdem die virtuelle Maschine umgezogen ist, muss sie wieder ihre Festplatten unter dem gleichen Pfad finden. Loadbalancing-Funktionen wie VMware Distributed Ressource Scheduler (DRS) benutzen das zugrundeliegende vMotion, also auch gemeinsamen Storage. Zudem kommt, dass nach dem Server-zentriertem Rechenzentrums-Zeitalter ein neue Ära im Rechenzentrum eingeleitet wurde: das Storage-zentrierte Rechenzentrum.

CP: Welche Vorteile bietet das Storage-zentrierte Rechenzentrum?

Bohnengel: Zu den Vorteilen zählen beispielsweise die Speicherplatz-Elastizität für Server, die via Fibre Channel der NAS angebunden wurden. Um mehr Festplattenkapazität zu erreichen, musste man den einzelnen Server nicht mehr aufschrauben und eine größere Platte einbauen, sondern konnte einfach per Knopfdruck allokieren. Das führt zu weniger Plattenplatzverschnitt, die internen Festplatten wurden nach draußen geführt und in Storage-Systemen konsolidiert. So konnte eine wesentlich bessere Verfügbarkeit von Servern erzeugt werden, da die Festplatten ausgelagert und redundant vorgehalten werden. Das war schon eine gute und richtige Entwicklung im Datacenter Design.
Das gleiche geschieht nun im Frontend mit der Virtualisierung in Kombination Storage-zentrierter Rechenzentrums-Architektur, was dem Thema Verfügbarkeits-SLAs einen unglaublichen Schub nach vorne gibt.

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