CP: Wie virulent ist das Problem des "Wildwuchses" virtueller Maschinen? Und wie lässt sich dieser "Wildwuchs" in den Griff bekommen?
Niemer: Es ist absolut wichtig, die Konfigurationen und Nutzung von VMs zu überwachen. Oftmals werden Testmaschinen provisioniert, aber nicht mehr deprovisioniert. Im gleichen Zug werden aber auch sehr oft virtuelle Maschinen überprovisioniert. Hier liegt mittels Kapazitätsplanungs- und Management-Tools ein großes Einsparungspotential in vielen Umgebungen. Tools wie VMware Capacity IQ gehen genau auf dieses Problem an, analysieren kontinuierlich die Infrastruktur und unterbreiten darauf basierend Optimierungsvorschläge.
CP: Was müssen Partner beachten, wenn Sie den Endkunden hier richtig beraten wollen?
Niemer: Entscheidend ist es, die Lösung ganzheitlich zu sehen. Ziel der Kunden ist ja eine möglichst effiziente Infrastruktur mit dem besten ROI zu betreiben. Dabei geht es nicht nur um die initialen Beschaffungskosten, sondern viel mehr um die Optimierung der Betriebskosten. Hier liegen noch große Einsparungspotentiale, die zum einen über Standardisierung und Automatisierung erschlossen werden können, zum anderen aber auch über eine optimalere Auslastung der Infrastruktur. Hier sehen wir klar das Potential für Partner, den Kunden auf dem Weg zu begleiten, Potenzial aufzuzeigen und bei der Umsetzung zu unterstützen.
CP: Apropos Anfangs-Investitionen: Die Desktop-Virtualisierung hat sich bislang noch nicht auf breiter Basis durchgesetzt. Weshalb?
Holger Temme: Der Markt für die Desktop-Virtualisierung hat sich in den letzten Jahren sehr stark bewegt. Aktuelle Analysen zeigen z.B., dass Desktop-Virtualisierung für über 30 Prozent aller Suchmaschinenanfragen im Zusammenhang mit Virtualisierung steht bzw. dass bei einer Stichprobe von 500 Kunden über die Hälfte mit der Desktop-Virtualisierung bereits begonnen haben. Gleichzeitig hat VMware die Technologie weiterentwickelt, um die letzten Barrieren zu überwinden.