CP: Inwiefern unterstützen Ihre Management-Lösungen und -Tools auch die Verwaltung virtueller Umgebungen, die mit unterschiedlichen Hypervisoren virtualisiert wurden?
Niemer: VMware vCenter Operations weist Konnektoren auf, um Daten aus verschiedensten anderen System zu aggregieren. Dies umfasst Hardware wie Server und Storage und auch Applikationen wie z.B. SAP. Eine Integration von anderen Hypervisor-Lösungen wird von unseren Kunden nicht nachgefragt und ist deswegen derzeit nicht geplant
CP: Welche Rolle spielt Ihrer Ansicht nach das "oVirt"-Projekt der Open Virtualization Alliance (OVA), das sich der Förderung von Virtualisierungs-Management-Lösungen auf Open-Source-Basis verschrieben hat?
Niemer: Wir sehen keine Verbreitung dieses Tools. Kunden wenden sich immer mehr Private Cloud Umgebungen zu, die weit mehr erfordern als nur das Management des Hypervisors, sondern besonders, Automatisierung und Self Service in den Vordergrund stellen.
- Vor dem Schritt in die Cloud
Bei Unternehmen, die gerade erst eine virtuelle Server-Landschaft aufgebaut haben, Augenmerk zuerst auf Automatisierung und Management legen, vor dem Schritt in die Cloud - Sicherheit
Virtuelle Infrastrukturen, Anwendungen und Desktops müssen mittels Firewalls, Access Policies und Virenscanner ebenso sorgfältig gegen Viren und Malware geschützt werden wie physikalische. - BYOD-Strategie
Strikte Trennung von privater und geschäftlicher Arbeitsumgebung muss gewährleistet sein, zum Beispiel mit Client-seitigem Hypervisor. Klare Betriebsvereinbarungen: Jeder Mitarbeiter muss wissen, was er darf und was nicht. - Software-Lizenzierung
Analyse der bestehenden Kundenumgebung - Backup & Disaster Recovery Strategie
Speicherstrategien, Datensicherung, Datenarchivierung, Multi-Tier-Speichertechnologien und vor allem Wiederherstellung und Migration berücksichtigen - Storage- und Netzwerk-Konzept
Um alle Features moderner Hypervisoren auszunutzen, sollten entsprechende Massenspeicherlösungen verwendet werden. Damit lässt sich die Verwendung von Service-Klassen automatisieren: Das Storage-Device informiert den Hypervisor automatisch über seine Leistungsklassen, sodass dieser entsprechend vorgegebener Regelwerke die Provisionierung von Workloads (VMs) automatisch nach vereinbarten SLAs vornehmen kann. - Organisation auf Kundenseite
Klärung und Definition: IT-Organisation (Aufbau- und Prozessorganisation, neue Rollen und Verantwortlichkeiten, neue Tools etc.) auf Kundenseite - Gesamtkonzept
Ganzheitlich Sicht über das Design und die Möglichkeiten der Implementierung behalten
CP: Wie wichtig ist es für einen Kunden, der überlegt, langfristig auch Dienste und Anwendungen aus der Cloud zu beziehen, zu prüfen, ob der externe Provider auch die gleiche Management-Tools einsetzt wie der Kunde selbst?
Niemer: Das ist absolut wichtig! Wie Analysten bestätigen, werden bis 2015 wohl nur 15 Prozent der Anwendungen in die Cloud gehen. Das bedeutet, dass die meisten Infrastrukturen Hybridumgebungen sein werden, wo ein durchgängiges Management absolut entscheidend sein wird. Wir sehen auch einen starken Trend zur Rechenzentrumskonsolidierung, der dazu führt, dass Kunden transparent über Rechenzentrumgsgrenzen hinweg managen wollen. Auch durchgängige Security-Modelle gewinnen immer mehr an Bedeutung. Wir werden in der Zukunft eine Verschmelzung von Private und Public Clouds sehen. Somit ist das durchgängige Management das A und O einer solchen Lösung