Eigener 3D-Content
Doch dreidimensionale Inhalte lassen sich bereits auch selbst produzieren. Besitzer eines 3D-Fernsehers oder -Projektors können sich heute selbst ein Bild mit räumlicher Tiefe machen: 3D-Foto-und -Videokameras nehmen zwei Perspektiven gleichzeitig auf und erzeugen daraus stereoskopische Bilder.
Vorsatzlinsen mit Doppel-Objektiv verwandeln sogar konventionelle "einäugige" Kameras in Stereo-Modelle. Sie packen dazu beide Blickwinkel nebeneinander in ein Bild. Bei diesem sogenannten Side-by-Side-Verfahren geht zwar etwas Schärfe verloren, dafür kann jedes aktuelle 3DTV-Gerät die Doppelbilder wieder trennen und darstellen. Auch an einem PC mit Shutter-Brille lassen sich die Aufnahmen betrachten - oder direkt auf einem autostereoskopischen Display an der Kamera. Brillenlose Displays am Aufnahmegerät sind ohnehin nützlich, um den 3D-Effekt zu kontrollieren.
In der dritten Dimension gelten andere Regeln als beim klassischen Filmen und Fotografieren in 2D. So empfiehlt es sich, auf die Bildränder zu achten: Wichtige Motive, die einen Tiefeneindruck vermitteln, sollten vom Display-Rahmen nicht beschnitten werden. Außerdem hat jede 3D-Aufnahme einen sogenannten Konvergenzpunkt. An ihm verläuft bei der Wiedergabe die Bildschirmebene. Motive vor dem Konvergenzpunkt ragen später aus dem Bild heraus. Elemente, die dahinter lagen, rücken optisch in die Ferne.
Zoomfaktor und Stärke des 3D-Effekts hängen außerdem vom Linsensystem ab. Manche Objektive arbeiten nur mit fester Brennweite, andere erlauben es, die optische Raumtiefe bei der Aufnahme mit einem Regler zu verstellen.
Räumliche Computer-Spiele
Computer-Spiele sind wie geschaffen für räumliche Darstellung. Denn vielen Titeln liegen bereits 3D-Daten zugrunde. Der PC berechnet aus ihnen in Echtzeit das Spielfeld.
Die dritte Dimension ist auf einem 2D-Monitor nur nicht sichtbar. Sie lässt sich mit einem 3D-Treiber für die Grafikkarte aber leicht ins Bild setzen. Voraussetzung ist – neben einer entsprechend leistungsfähigen Grafikkarte - ein Display, das mehr als die üblichen 60 Bildwechsel akzeptiert. Weil doppelt so viele Einzelbilder dargestellt werden müssen, ist ein Monitor oder Projektor mit 120 Hz nötig.
Gängige LCD-TVs mit 100-Hz-Technik eignen sich dafür nicht, weil sie ihre höhere Frequenz durch Bildwiederholung erreichen. Bei Computer-Spielen muss dagegen der Inhalt eines jeden Einzelbildes komplett ausgetauscht werden.
Shutter-Brillen machen das 3D-Ergebnis sichtbar. Weil sie in der Regel per Infrarot-Signal mit dem Display kommunizieren, braucht der Computer einen entsprechenden IR-Sender. Bei 3D-fähigen Notebooks ist er häufig schon eingebaut, ansonsten lassen sich externe Sensoren per USB an den PC anschließen. Spielekonsolen fürs Wohnzimmer benötigen solche Nachrüst-Lösungen nicht, da sie ohnehin mit einem 3D-Fernseher verbunden werden. Der erledigt wenn nötig auch gleich die Abstimmung zwischen Display und Shutter-Elektronik. Wie immer gilt dabei: Brille und Bildschirm müssen technisch zueinander passen.
Dieser Artikel basiert auf dem "Einkaufsberater 3D-Geräte" von
BVT, gfu, ZVEI, Deutsche TV-Plattform
und
PIV. (awe)
Einkaufsberater 3D-Geräte
In einem Gemeinschaftsprojekt haben der Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT), die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH (gfu), der ZVEI Fachverband Consumer Electronics (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.), die Deutsche TV-Plattform und der Photoindustrie-Verband e.V. (PIV)den "Pocket-Guide 3D-Geräte" aufgelegt. Die Broschüre soll eine Beratungs- und Abverkaufshilfe für den Fachhandel sein.
Der "Pocket-Guide 3D-Geräte" kann auf den Internet-Seiten der beteiligten Organisationen kostenlos herunter geladen werden. Zudem können Reseller die Broschüre gedruckt wahlweise mit oder ohne Händlereindruck gegen eine Kostenbeteiligung bei der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik bestellen.