Gefühlsmanager werden

Emotionale Intelligenz entwickeln

20.05.2008
Ingo Vogel ist Verkaufstrainer und Experte für emotionales Verkaufen. Er ist unter anderem Autor der Bücher "Top-Emotional Selling – Die 7 Geheimnisse der Spitzenverkäufer", "Das Lust-Prinzip: Emotionen als Karrierefaktor" und "Verkaufs einfach emotional: So begeistern Sie Ihre Kunden".

Ziel: Das eigene und fremde Verhalten beeinflussen

Ebenfalls spärlich ist die Information, wenn es um die Themen soziale Kompetenz und Empathie geht - also um die Fähigkeiten, bei denen die Beziehung zu anderen Menschen im Zentrum steht. Dann wird zwar regelmäßig betont, wie wichtig diese Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg sind. Interessierte erfahren aber nicht, wie sie

? ihre eigene emotionale Befindlichkeit und die von anderen Menschen beeinflussen können,

? eine emotionale Beziehung zu anderen Menschen aufbauen können, so dass eine Vertrauensbasis entsteht,

? sich verhalten sollten, damit ihre Botschaften beim Partner ankommen und dieser im Idealfall das gewünschte Verhalten zeigt.

Gerade diese Faktoren sind aber im beruflichen Kontext wichtig. Denn dort ist das Handeln nie zweckfrei. Wenn sich Führungskräfte und Verkäufer darum bemühen, tragfähige Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen, dann verfolgen sie damit stets übergeordnete Ziele - zum Beispiel die Leistung ihres Bereichs zu steigern. Entsprechendes gilt, wenn sie versuchen, das Verhalten von Menschen zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren. Dann ergibt sich das, was angemessen ist, stets über ihre Funktion in der Organisation.

Sich motivieren, wenn man schlecht drauf ist

Dessen ungeachtet gibt es auch im Leben intrinsisch motivierter Menschen, Tage und Phasen, in denen es ihnen schwer fällt, das gewohnte Engagement zu zeigen zum Beispiel, weil sie schlecht geschlafen oder private Probleme haben. Oder weil ihnen gewisse (Teil-)Aufgaben nicht liegen. Folglich stehen auch sie immer wieder vor der Herausforderung, sich aktiv zu motivieren. Und zwar nicht irgendwie, sondern mit aller Kraft.

Wie ist eine solche Selbstmotivation möglich? Einen Lösungsansatz bietet die Erkenntnis, dass unsere Gefühle unsere Gedanken widerspiegeln. Dies sei an einigen Beispielen erläutert. Wenn eine Führungskraft denkt "Heute muss ich ein schwieriges Gespräch mit dem Mitarbeiter Maier führen, obwohl ich...", dann stellen sich bei ihr auch negative Gefühle ein. Ebenso ist es, wenn ein Verkäufer vor einem Kundengespräch denkt "Bei dem Kunden habe ich wenig Chancen auf einen Auftrag". Dann geht er unmotiviert und verunsichert in das Gespräch. Und oft werden dann aus den Gedanken so genannte "sich selbst erfüllende Prophezeiungen". Denn so wie wir uns fühlen, so verhalten wir uns und so wirken wir wiederum auf unser Gegenüber. Ganz gleich wie viel Mühe wir uns geben so zu tun als sei alles in Ordnung, unsere Körpersprache spiegelt unsere negativen Gefühle wider. Und selbst wenn wir die besten Schauspieler wären, würden unsere Augen, die Spiegel unserer Seele sind, unser Empfinden verraten. Diese Disharmonie spüren unsere Gesprächspartner - bewusst oder unbewusst. Also reagieren sie entsprechend.

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