Kauf-Shops: E-Commerce für Einsteiger
Beim Kauf eines Shop-Systems erwirbt der künftige Shop-Betreiber eine Software-Lizenz, im einfachsten Fall als Box-Lösung mit CD und Handbüchern oder als Software-Download aus dem Internet. Die Software wird entweder auf dem eigenen PC installiert und die Shop-Daten auf den Server eines Webspace-Providers hochgeladen. Oder Shop und Verwaltung werden gleich beim Webhoster eingerichtet und betrieben. Unter normalen Bedingungen klappt das reibungslos - viele Softwarehersteller sichern dies auch zu.
Ein gekauftes System hat gegenüber einer E-Commerce-Mietlösung einige Vorteile: So sind beim Kauf die laufenden Kosten im Allgemeinen geringer als bei einem Miet-Shop. Außerdem gibt es keine Restriktionen bezüglich der Artikel- und Besucheranzahl. Vor allem ist der Grad der Abhängigkeit vom Shop-Anbieter deutlich geringer als bei der Mietvariante. Anders als früher ist zudem der Eigenaufwand für Einrichtung und Betrieb des Shops minimal.
Nachteilig bei Kauf-Shops ist zunächst der Anschaffungspreis von mehreren hundert bis hin zu mehreren tausend Euro. Das muss erst einmal wieder durch Gewinne des Unternehmens ausgeglichen werden. Auch setzt ein Kauf-Shop im Vergleich zum Miet-Shop ein etwas höheres technisches Verständnis voraus.
Dennoch: Kauf-E-Shops für Kleinbetriebe und Mittelständler sind heute einfach und ohne Programmierkenntnisse einzurichten und zu warten. Mustershops, die man gleich als Vorlage für den eigenen Online-Laden verwenden kann, werden meist mitgeliefert und sind für eigene Zwecke mit wenigen Mausklicks schnell geändert. Wer sich etwas in HTML auskennt kann über den normalen Rahmen hinaus zahlreiche Anpassungen an seiner E-Commerce-Ladentheke vornehmen.
- Shopware Professional
Shopware gilt als innovative Online-Shop-Software mit sehr großem Funktionsumfang. Beispielweise verwaltet ein Media Manager die Mediadaten im Shop-System. Artikelbilder, Banner und Videos können in Alben abgelegt und per Drag & Drop-Funktionen eingefügt werden. Produkte, Bilder und HTML-Texte lassen sich über eine Gestaltungsbühne im Backend frei positionieren. Die Software ist browserbasiert und im Windows Look and Feel gehalten, das Backend ist durch seinen einfachen und logischen Aufbau selbsterklärend. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Shopware gibt es in mehreren Versionen, die Professional Variante kostet 995 Euro, das noch umfangreichere Enterprise Basic 9995 Euro. Die Community-Version ist kostenlos. - Gambio GX2
Gambio ist eines der beliebtesten Shop-Systeme und basiert auf dem Open-Source-Projekt xt:Commerce 3. Eingestellt werden können unbegrenzt viele Produkte und Kategorien. Features mit sehr detaillierten Optionen erleichtern die Artikelverwaltung und sorgen für eine gute Produktdarstellung im Shop. Suchfunktionen und Schnittstellen zu Warenwirtschaft, Preisportalen und Versendern sind vorhanden. Gambio bietet insgesamt 22 Zahlungsarten an. Allerdings umfasst Gambio nicht so viele kostenlose Module und Templates wie andere Shops. Eine Einarbeitung dürfte für die meisten Einsteiger kein Problem darstellen. Preis: 149 Euro.
Kauf-Shops: Nahtlose Anbindung
Bleibt die Frage: Welches Kaufsystem ist für mich richtig und was kostet mich der E-Commerce-Auftritt? Generell gilt die Regel: Für Firmen, die nur ein paar Bestellungen pro Tag erwarten und wenige Produkte im Angebot haben, die auch noch relativ konstant bleiben, genügt ein einfaches und preiswertes System.
Sollen spezifische Layout-Vorstellungen umgesetzt werden, ändert sich ein größeres Warenangebot sehr oft oder sind ständige Anpassungen gefragt, reichen die Einfach-Programme nicht mehr aus. Insbesondere fehlt diesen Online-Shops meist die Integrationsmöglichkeit in den Geschäfts-Workflow, etwa die Anbindungen an professionelle Datenbanken oder Warenwirtschaftssysteme. Wer solche höheren Ansprüche stellt sollte deshalb auf professionellere Systeme zurückgreifen.
Typisch für solche E-Commerce-Lösungen ist in jedem Fall, dass man das elektronische Geschäft nahtlos mit den sonstigen betriebswirtschaftlichen Aufgaben verzahnen kann: Online eintreffende Aufträge können etwa unmittelbar in kaufmännischen Anwendungen verbucht werden; der geschäftliche Austausch mit Zulieferern läuft über das Internet und entsprechende Applikationen.
Zu den Standard-Features gehören in diesem Segment auch Bezahlfunktionen und Sicherheitsstandards wie SSL zur Übertragung von Kreditkarten- oder anderen Bankdaten auch im internationalen Warenverkehr. Oder die Zuordnung von mehreren Mehrwertsteuersätzen an verschiedene Länder oder Steuergebiete.
Wichtig für Vertrieb und Marketing sind auch statistische Auswertungen. Wer hat was wann gekauft und warum? Welches Produkt ist der Top-Seller, welches ein Flop? Solche Fragen lassen sich mit entsprechenden Statistikmodulen leicht beantworten. Unbedingt dazu gehört bei Profi-Shop-Programmen die Anbindung an ein Warenwirtschaftssystem.