Die großen Distributoren sind sich einig: Beim Thema Heimvernetzung und Heimautomatisierung ist Musik drin, und damit ist sicher nicht nur der Zugriff auf Multimedia-Inhalte im Heimnetzwerk gemeint. Vielmehr erhoffen sich die Broadliner ein lukratives Geschäftsfeld für den Fachhandel. "Der Bereich Heimvernetzung und Automatisierung entwickelt sich seit Jahren, aber gerade in letzter Zeit hat dieses Thema eine erhöhte Aufmerksamkeit im deutschen Markt bekommen", bestätigt Jörg Richter, Business Unit Manager Cisco/Networking bei Tech Data.
Auch Jens Dreising, Head of BU Consumer/Festnetz bei Also, hofft auf noch "viele erfolgreichen Jahren mit Smart-Home-Produkten". Man wolle der "ideale Partner" an der Seite der Fachhändler sein, wenn es um Lösungen rund um das vernetzte Haus geht. "Wir betreiben dieses mittlerweile im fünften Jahr und können mit der Entwicklung durchaus zufrieden sein", erklärt Dreising. "Vor allem im Consumer-Bereich wird der Markt weiter wachsen", prognostiziert Klaus Donath, Senior Director Value Business DACHH bei Ingram Micro. Donath sieht aber auch "viele potenzielle Einsatzmöglichkeiten" auch bei kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Das Geschäft läuft allerdings nicht von alleine. "Der Fachhändler, der den Consumer-Bereich bedient, muss in der ersten Linie einen guten Überblick über aktuell verfügbare Produkte und der Möglichkeit haben", fordert Tech-Data-Manager Richter. Zudem seien Kenntnisse in Netzwerktechnik und Gebäudeinfrastruktur wichtig. "Da nicht jeder Hersteller alle Anforderungen in dem Bereich der Heimvernetzung und Automatisierung abdecken kann, ist eine gewisse Offenheit im Produktportfolio erforderlich", ergänzt er. Für Also-Spezialist Dreising gibt es für Händler im Consumer-Segment vor allem zwei Betätigungsmöglichkeiten: "Erstens, der Fachhändler kann im Laden beraten und die entsprechend Hardware verkaufen - hier ergeben sich gute Cross-Selling Möglichkeiten. Mit entsprechenden Dienstleistungen wie Installation und Einrichtung des Heimnetzwerks etc. kann er ein attraktives Zusatzgeschäft generieren."
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Heizung und Sicherheit
Das Gebiet der Anwendungsszenarien ist groß. "Anfangs lag der Schwerpunkt beim Thema Smart Home im Bereich der Heizungssteuerung verbunden mit den angrenzenden Feldern Licht- und Jalousiesteuerung. Mittlerweile wurde das Thema massiv rund um die Bereiche Sicherheit und Alarmanlagenfunktionalität erweitert", weiß Jens Dreising von Also. Zudem gebe es ja das "vernetzte Haus" schon länger, mit den entsprechenden Themen Powerline, WLAN, zentrale Speicherungsmöglichkeiten oder auch an die Möglichkeit, den Fernseher in das heimische Netzwerk mit einzubinden. "Aktuell sind bereits viele gute Lösungen erhältlich, diese erfordern aber zum Teil immer noch weitreichendes Know-how vom Anwender, und daher ist es sicherlich nicht verwunderlich, dass ein Großteil der aktuellen Szenarien auf schaltbaren "plug & play" Steckdosen beruht", ergänzt Tech-Data-Mitarbeiter Jörg Richter. Der Trend gehe aber eindeutig zu Lösungen in den Bereichen Energiemanagement und physikalische Sicherheit. "Eine intelligente und effiziente Heizungssteuerung wird durch die Heimvernetzung genauso möglich wie die einfache Überwachung der eigenen vier Wände. Besonders das gesteigerte Sicherheitsbedürfnis der Menschen bietet viel Potenzial für SmartHome Anwendungen - vom elektronischen Schloss über die protokollierte Zugangskontrolle, bis zur Videoüberwachung in Echtzeit per Smartphone", umreißt Richter die Einsatzgebiete.