Ziel: die Weiterbildung bedürfnisgerecht gestalten
Deshalb denken seit einigen Jahren Unternehmen verstärkt darüber nach, wie sie die betriebliche Weiterbildung mit der modernen Informations- und Kommunikationstechnik nicht nur effektiver, sondern auch den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerechter gestalten können.
Dabei ist es weitgehend Konsens: Auch künftig wird, wenn das Lern- oder Entwicklungsziel eine Einstellungsänderung voraussetzt, ein persönliches Kennenlernen zwischen dem "Lerner" und der Person, die ihn in seiner Entwicklung begleitet (also dem Trainer oder Coach), unerlässlich sein, damit
das erforderliche Vertrauen entsteht und
die Beteiligten ihr jeweiliges Gegenüber auch als Person einschätzen können.
In manchen Fällen kann dieses Sich-kennenlernen jedoch auch via Video- oder Skype-Konferenzen erfolgen.
Bei allen hierauf aufbauenden Prozessen stellt sich jedoch die Frage: Inwieweit können hierfür nicht auch elektronische Medien als Hilfsmittel genutzt werden? So werden die Unternehmen künftig zum Vermitteln von Lerninhalten gewiss verstärkt auf Webinare statt Präsenz-Seminare setzen - nicht nur weil hierdurch Reisezeiten und -kosten entfallen, sondern auch weil sich mit ihnen leichter solche Designs wie "vier Module á 2 Stunden" statt einmal einen ganzen Tag realisieren lassen. Und beim Coachen ihrer Mitarbeiter werden sie verstärkt auf solche "Kanäle" wie das Telefon- und Video-Coaching sowie das Coachen mittels Skype und WhatsApp setzen - auch weil diese sich kurzfristiger planen lassen.
Micro-Learnings ersetzen "en bloc-"Lernen
Und beim Trainieren der Verhaltenssicherheit, die die Mitarbeiter im Arbeitsalltag brauchen? Hier werden die Unternehmen verstärkt auf solche Apps setzen, wie sie ihre Mitarbeiter im Privatbereich heute schon nutzen, denn die Erfahrung zeigt: Sie sind geeignete Tools, um mit sogenannten "Micro-Learnings" wie Transferfragen und -aufgaben sowie (Kurz-)Videos und Audios das Gelernte einzuüben und zu vertiefen.
Mit den vielen Möglichkeiten, die die moderne Informations- und Kommunikationstechnik bietet, lassen sich heute bereits ganz neue Lern- beziehungsweise Blended Learning-Konzepte schmieden - Konzepte, die viel stärker als die tradierten dem Bedarf der Unternehmen und den Bedürfnissen der Teilnehmer entsprechen. Das wirkt sich auch positiv auf die Lernmotivation aus.
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Augmented Reality ermöglicht auch Verhaltenstraining
Und die Möglichkeiten werden weiter steigen, wenn die "Virtuelle Realität" beziehungsweise "augmented reality" (zu Deutsch: erweiterte Realität) in die computer- und netzgestützten Lernprogramme Einzug hält. Je stärker dies der Fall ist, umso häufiger wird es auch möglich sein, virtuelle Lernlandschaften zu kreieren, in denen die Teilnehmer nicht nur - wie heute bereits üblich - das Handling von Maschinen, sondern auch den adäquaten Umgang mit Menschen trainieren.
Diese Zukunft ist bereits teilweise Gegenwart - wie ein Blick in die "Gaming-World", also ein Blick in die Welt der elektronischen Unterhaltungsspiele zeigt. Also sollten sich die Profis in Sachen Weiterbildung und Personalentwicklung mit ihr befassen - denn die digitale Transformation der Unternehmen macht auch vor betrieblichen Weiterbildung und Personalentwicklung nicht halt. (OE)