Ein weiterer Nachteil ist die Gefahr von Flimmern, weshalb einem schnell schwindlig oder übel werden kann. Unabhängig von der Technologie, kann dies auch auftreten, wenn die Parallaxe zu groß gewählt wird. 3D-Spiele können so schnell zur Qual werden. Bei "Avatar" hat sich James Cameron dahingehend bewusst zurückgehalten. Die 3D-Effekte des 3-Milliarden-Dollar-Erfolgs sind übrigens zu 60 Prozent animiert, sprich im Computer entstanden.
Brillenlose Zukunft
Die koreanischen Marktforscher von DisplayBank sagen voraus, dass 3D-TV ohne Brille eine der wichtigsten Display-Technologien der nächsten zehn Jahre sein wird. Gute Ansätze für solche autostereoskopischen 3D-Bildschirme gibt es viele, auch wenn das Problem der Blickwinkel- und Abstandsabhängigkeit noch recht groß ist. In der Regel handelt es sich um LCDs mit Spezialfolie oder S3D-Adapterscheibe, die sich auch nachrüsten lässt und sogar Multi-View erlaubt. Die Qualität hat sich deutlich gebessert, für unbeschwerten 3D-Kinogenuss ist es aber noch viel zu früh.
LG und Toshiba haben schon brillenlose Public Displays vorgestellt. Shopping Malls und andere Verkaufszentren werden derzeit als wichtigste Anwendung gesehen, schließlich will man mit 3D ein großes Publikum erreichen und ist es wenig sinnvoll, jedem, der vorbeiläuft, eine 3D-Brille aufzusetzen. Bei brillenlosen S3D-TFT-Displays gibt es verschiedene Dual-View-Ansätze mit oder ohne Tracking, manche sogar in der Z-Achse, die meisten nur mit R+L-Tracking. Wichtige Forschungsarbeit mit Blick auf brillenloses 3D leistet unter anderem das Berliner Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut. Auf der IFA wird es verschiedene Multi-View-Lösungen zeigen, wobei noch nicht mal ein 100- oder gar 200-Hz-Fernseher nötig ist. 50 (bzw. 60 Hz bei NTSC) tun es auch. (kh)