Anaglyph-Brillen
Das erste 3D-Verfahren war das mit Anaglyph-Farbfiltern. Anfangs verwendete Rot-Grün-Brillen haben aufgrund einer schlechten Farbdarstellung (auch bei Schwarz-Weiß-Bildern) vielfach gar nicht überzeugt oder Unwohlsein hervorgerufen. Heutige Rot-Cyan-Brillen bieten eine gute bis sehr gute Farbdarstellung. Vorteil des anaglyphen Verfahrens ist, dass keine Display-Technologie und auch Papierausdrucke davon nicht ausgeschlossen sind. Außerdem sind die Farbfilterbrillen unschlagbar günstig. Allerdings wird vor einer längeren Benutzung gewarnt, weil die Augen durch die verschiedenen Filterfarben unterschiedlich belastet werden.
Polarisationsverfahren
Bei diesem Verfahren wird das Licht für das linke und rechte Bild jeweils im Gerät polarisiert. Die benötigte Brille besteht ebenfalls aus zwei Polfiltern. Bei der Projektion mit einem oder zwei Beamern ist jeweils eine silberbeschichtete Spezialleinwand nötig, was ganz schön ins Geld gehen kann. Bei der linearen Polarisierung sollte man darauf achten, den Kopf nicht zu neigen, weil es sonst zum Übersprechen (Ghosting) oder dazu kommen kann, dass mit der Polfilterbrille auf einem Auge gar nichts mehr sieht. Bei der zirkularen Polarisation wird das Licht auch erst linear polarisiert und dann mit Hilfe eines Lamba/4-Verzögerungsfilters in Drehung versetzt, wodurch bei Neigung des Kopfes weniger Bildinformationen verloren gehen. Beide Verfahren sind nicht kompatibel zueinander. Zirkularbrillen für TFT-Displays können je nach Hersteller oder Modell vier verschiedene lineare Ausrichtungen haben, bei unter anderem von Hyundai eingesetzten RealD-Verfahren ist es die 0°/0°-Auserichtung, bei Acers 3D-Notebooks sind es -45°/-45°, bei anderen TFTs 45°45°. Vorteil bei TFTs ist, dass der 3D-Modus ausgeschaltet werden kann, um normale 2D-Sendungen sehen zu können. Bei CAD/CAM und bei der Entwicklung von Spielen ist das meist die bevorzugte Technologie, weil man länger am 3D-Bildschirm sitzen kann, ohne Kopfschmerzen oder Übelkeit zu erleiden.