Trend 2: Modularisierung
Ein weiterer wichtiger Trend im Data Center ist die Modularisierung: Infrastruktur soll im Idealfall nur dann implementiert und bezahlt werden, wenn sie wirklich jemand braucht. IT-Anwenderunternehmen können inzwischen aus einem breiten Angebot modularer RZ-Ansätze wählen. Colt stellte in Nizza beispielsweise fertig vorkonfigurierte Data-Center -Module in vier Größen zwischen 125 und 500 Quadratmeter vor. Jedes ist mit unterschiedlichen Redundanzniveaus und für unterschiedliche Stromlasten verfügbar und kann auch in fertigen Gebäuden montiert werden. Module unterschiedlicher Größe und Ausstattung lassen sich bedarfsgerecht zu Multi-Tier-Rechenzentren zusammensetzen. Die Stuttgarter M + W-Group plädiert sogar für ein Konzept, bei dem die Gebäudehülle erst der letzte, gegebenenfalls sogar verzichtbare Baustein des Rechenzentrums ist, ganz ähnlich auch das spanische Unternehmen AST Modular.
Gerade kommt von HP ein neuer „Eco-Pod“ auf den Markt, der einen PUE von 1,05 erreichen soll (PUE = Power Usage Effectiveness, Verhältnis der vom gesamten Rechenzentrum verbrauchten zu der von der IT verbrauchten Energie). Das HP-System besteht aus zwei 40-Fuß-Containern je einer Rechnerreihe, denen von außen Kaltluft zuströmt, und einem Zwischenelement, in dem sich der heiße Mittelgang befindet. Die Leistungsdichte soll 1,725 MW betragen, die Rackkapazität liegt bei 2200 Höheneinheiten, das sind bis 39 kW pro Rack. Weitere Beispiele für vorstrukturierte Lösungen sind Flexpod, eine Gemeinschaftsleistung von Cisco und Netapp oder Fujitsu/Microsofts Hyper-V-Lösung.
Aber auch Teilmodullösungen sind sinnvoll: Schneider Electric stellt mit EcoBreeze ein modulares RZ-Kühlsystem vor, das als primäres Kühlmedium Außenluft verwendet. Sie wird, wenn erforderlich, per Verdunstungskühlung auf niedrigere Temperatur gebracht. Die unterirdische Verrohrung wird vormontiert, die einzelnen Kühlmodule dann aufgestellt, wenn das Rechenzentrum sich allmählich füllt.