Vielfach wird der Umgang mit den Auswirkungen der Veränderungen von der Geschäftsleitung nicht nur delegiert, sondern auch bagatellisiert. Gemäß der Maxime "Das machen die schon" wird beim Planen der Projekte dieser wichtige Bereich nicht mitbedacht: Wie bereiten wir die Führungskräfte auf diese Aufgabe vor und wie unterstützen wir sie dabei? Also sieht das Projektdesign zum Beispiel keine Veranstaltungen vor, bei denen die Führungskräfte vorab darüber informiert werden:
• Was ist geplant?
• Was kommt auf uns zu?
• Mit welchen Reaktionen müssen wir rechnen? Und:
• Wie sollten wir darauf reagieren?
Die Folge: Die Führungskräfte sind rat- und hilflos, wenn die Mitarbeiter sie nach der offiziellen Ankündigung der Veränderungen mit Fragen bestürmen oder mit ihren Ängsten konfrontieren.
Des Weiteren sieht das Projektdesign zum Beispiel keine kollegialen Beratungsgruppen vor, in denen sich die Führungskräfte im Verlauf des Projektes über ihre Erfahrungen austauschen können. Die Folge: Die Führungskräfte auf der operativen Ebene haben vielfach das Gefühl "Nur ich kämpfe mit diesem Problem", obwohl ihre Kollegen vor der gleichen Herausforderung stehen. Erfolgreiche Lösungsansätze werden ebenso wenig kommuniziert wie Probleme.
Die Folge: Die operativen Führungskräfte fühlen sich im Stich gelassen und entwickeln sie selbst Widerstände gegen das Projekt - auch weil sie sich überfordert fühlen. Da sie nicht wissen, wie Veränderungsprozesse verlaufen, können sie auch nicht einschätzen, welche Reaktionen seitens der Mitarbeiter zu erwarten sind. Und schon gar nicht können sie adäquat reagieren, wenn ihre Mitarbeiter auf sie zukommen.