Microsoft kommt davon
Es war im Jahr 2000, als für kurze Zeit viele Mitglieder der IT-Gemeinde dachten, Microsofts Stündlein hätte geschlagen. Im Juni desselben Jahres hatte der streitbare Distriktrichter Thomas Penfield Jackson den Softwareriesen im Kartellprozess schuldig gesprochen, mit rechtswidrigen Methoden seine Monopolstellung auf dem PC-Markt zu verteidigen und eine ähnliche Rolle im Browsermarkt anzustreben. Jackson ordnete kurz darauf an, den Konzern in zwei Unternehmen zu zerschlagen (zu entflechten): eines für den Verkauf von Betriebsystemen, das andere für Anwendungen.
Doch so weit kam es bekanntlich nie. Schon im folgenden Jahr, wurde die von Microsoft als "Todesurteil" bezeichnete Entscheidung in einem Berufungsgericht aufgehoben. Man kann nur spekulieren, wie wohl die IT-Landschaft heute aussähe, hätte sich Richter Jackson durchgesetzt. So aber konnte Microsoft seine Entwicklung fortsetzen und Windows XP und Windows Vista auf den Rechner bringen.