Im Folgenden lesen Sie einige Kriterien, die entscheiden, ob ein Shopsystem sich auch für den Einsatz im B2B-E-Commerce eignet:
1. Schnittstellen
Im B2C-Geschäft werden E-Commerce-Plattformen häufig gemeinsam mit den nötigen Backend-Systemen aufgesetzt. Im B2B müssen sich die Shopsysteme dagegen in der Regel in eine bestehende, komplexe Systemlandschaft rund um ein Warenwirtschaftssystem integrieren. Fehlende Schnittstellen und ein zu geringes Integrationsniveau sind deshalb K.o.-Kriterien.
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2. Architektur
Eine performante und stabile Architektur ist für jeden B2B-Shop eine Grundvoraussetzung. Im Idealfall besteht die Basiskonfiguration aus zwei Frontend-Servern hinter einem Load-Balancer, die auf einen Datenbank-Cluster im Master-Slave-Konstrukt zugreifen. Zusätzlich zur damit erreichten hohen Verfügbarkeit, reduziert die Trennung von Frontend- und Datenbank-Servern die Angriffsfläche.
3. Performance
Für eine optimale Performance sollte das Shopsystem zudem über intelligente Caching-Mechanismen zur Bereitstellung statischer Inhalte verfügen. Damit sinken die Last der Webserver und die Zugriffszeiten. Änderungen an statischen Inhalten sollten dabei aktiv an das Cache-System weitergegeben werden.
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4. Zukunftsfähigkeit
Im B2B ist die Zukunftsfähigkeit der Software ein entscheidendes Kriterium. Über Schnittstellen und Module sollte sich das Shopsystem flexibel an weitere Backendsysteme wie PIM, CRM oder Fulfillment anbinden und sowohl der Funktionsumfang wie auch die Leistung für den individuellen Bedarf skalieren lassen.
5. Multistore
Sollen separate Produktportfolios, unterschiedliche Zielgruppen oder Internationalisierungsstrategien über verschiedene Shops abgebildet werden, ist die Unterstützung eines Multistore-Konzepts sehr hilfreich. Über eine zentral gepflegte Installation und einen Datenstamm können Unternehmen so alle ihre Zielmärkte und die dortigen Kunden individuell ansprechen.
6.Modularität
B2B-Plattformen sollen die Effizienz der Vertriebs- und Einkaufsprozesse bei Anbieter und Kunde verbessern. Das Shopsystem muss daher Standradprozesse im B2B abbilden sich aber auch an die individuellen Workflows der Geschäftspartner anpassen lassen. Ein modularer Aufbau erleichtert das Customizing und senkt im Vergleich zu hochstandardisierten Systemen den Kostenaufwand.
7. Usability
Folgende im B2C geforderten Eigenschaften eines Shops müssen auch B2B-Plattformen bieten:
leistungsfähige und einfach kombinierbare Funktionen für ein einheitliches Frontend
intuitive Navigation
schneller Seitenaufbau
nutzerfreundliche Produktsuche und -präsentation
übersichtlicher Warenkorb und
einfaches Checkout
8. Sicherheit
Das Shopsystem sollte die Payment Card Industry Data Security Standards (PCI-DSS) und Payment Application Data Security Standards (PA-DSS) erfüllen. Die Einhaltung dieser Richtlinien zur Sicherung von Kreditkartenzahlungen wirkt sich auch positiv auf die Gesamtsicherheit des Systems aus, da damit Datenzugriffe auf ein Minimum reduziert und personenbezogene Daten verschlüsselt werden. (bw)
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