Mehr Durchblick, weniger Kosten

Das bringt Speicherkonsolidierung

18.03.2010

Licht und Schatten bei iSCSI

"Der iSCSI-Markt ist der seit Jahren am schnellsten wachsende Speichermarkt", sagt HP-Manager Kraft. Nach Aussage von Daniel Lin, Sales Director des iSCSI-Raid-Spezialisten QSan, liegen die Zuwachsraten bei fast 60 Prozent im Jahr. Der Anteil am Gesamtmarkt bleibt allerdings relativ gering. Laut IDC betrug der Umsatzanteil von iSCSI am gesamten Networked-Storage-Markt im dritten Quartal 2009 13 Prozent. Auf Fibre Channel entfielen 61 Prozent der Umsätze, und File-basierte Networked-Attached-Storage-Lösungen (NAS) kamen auf 26 Prozent.

Der Grund für die zögerliche Akzeptanz vor allem in größeren Unternehmen ist weniger in den technischen Nachteilen wie geringere Übertragungsraten und hohem Protokoll-Overhead zu suchen. Nach Ansicht von Chekroun ist der Technologiebruch zwischen Fibre Channel und TCP/IP das entscheidende Hindernis: "Storage-Experten kennen sich mit Fibre Channel aus, aber nicht mit TCP/IP."

Chekroun sieht vor allem in größeren Rechenzentren bessere Chancen für eine I/O-Konsolidierung auf Basis von Fibre Chanel over Ethernet (FCoE, siehe auch Seite 18). Das Protokoll kapselt Fibre Channel direkt in Ethernet, sodass keine TCP/IP-Verbindung oder Protokollumsetzung notwendig ist. Alle aus der Fibre-Channel-Welt bekannten Funktionen wie Zoning, FSPF (Fabric Shortest Path First) und World Wide Names (WWN) lassen sich wie gewohnt einsetzen. "FCoE ist der klare Gewinner, Connectivity ist nicht genug, auch die Administrierbarkeit muss stimmen", sagt Chekroun.

Da das Fibre-Channel-Protokoll keine Paketverluste toleriert, muss Ethernet um einen Kontrollmechanismus (Flow Control) ergänzt werden, der Datenkollisionen und damit den Verlust von Paketen verhindert. Die Standards für dieses "Losless Ethernet" werden von der Data Center Bridging Task Group der Standardisierungsorganisation IEEE erarbeitet. "Data Center Bridging bringt die Leistungsfähigkeit von Fibre Channel in Ethernet-Umgebungen", sagt Amanda Giddins, EMEA Channel Director bei Brocade.

Nach Ansicht von Chekroun wird FCoE zunächst Einzug in Racks halten und die Verbindung von den Servern zum Top-of-the-Rack-Switch herstellen. Dies hat vor allem Kostengründe: Um FC sinnvoll über Ethernet zu übertragen, ist eine Zehn-Gigabit-Ethernet-Infrastruktur zwingend notwendig. Diese lässt sich relativ kostengünstig über Kupfer-Twinax-Kabel aufbauen - allerdings nur für kurze Strecken von wenigen Metern. Für längere Übertragungswege müssen optische Verfahren über Glasfaser eingesetzt werden, was um den Faktor 20 bis 30 teurer ist als die Kupfervariante.

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