Mehr Durchblick, weniger Kosten

Das bringt Speicherkonsolidierung

18.03.2010

Alles auf Ethernet

Neben einer Vereinheitlichung und Zentralisierung der Speichersysteme erwarten sich Hersteller und Analysten vor allem von einer Konsolidierung der Netzwerkinfrastruktur auf Ethernet-Basis erhebliche Einsparungspotenziale. "Der Einsatz von Ethernet-Storage-Technologien bietet sehr interessante Möglichkeiten", sagt Cisco-Experte Moertl. Bisher wurde der Speicherverkehr nämlich meist getrennt vom Datennetz über eine eigene Infrastruktur übermittelt, die auf dem Protokoll Fibre Channel basiert. Hohen Datenübertragungsraten bis zu derzeit 8 Gbit/s und höchster Zuverlässigkeit stehen allerdings auch Nachteile gegenüber: "Separate Netze für Daten und Storage erhöhen den Managementaufwand im Rechenzentrum", sagt Amanda Giddins, EMEA Channel Director bei Brocade, "viele Unternehmen sehen deshalb die Zusammenführung von Fibre-Channel-SANs und Ethernet-Verkehr auf einer physikalischen Verbindung als den nächsten logischen Schritt an." Auch Platz-, Energie- und Wärmeaspekte sprechen für die Netzkonvergenz. "Mit I/O-Konsolidierung lassen sich bis zu acht Schnittstellenkarten durch einen Adapter ersetzen", sagt Gilles Chekroun, Fibre-Channel-Experte und Vorstandsmitglied beim Branchenverband SNIA Europe. Ein konvergentes Netzwerk spare so bis zu 28 Prozent an Switches, Adaptern und Rack Space, bis zu 42 Prozent an Energie und Kühlung und bis 80 Prozent in der Verkabelung.

Prinzipiell gibt es für die Konsolidierung des blockbasierten Speicherverkehrs auf Netzwerkebene mehrere Möglichkeiten: So kann man beispielsweise die zu speichernden Daten mithilfe des Protokolls iSCSI, das SCSI-Befehle in TCP/IP-Pakete verpackt, blockbasiert über eine IP-Verbindung transportieren. Diese Technologie ist vor allem für kleinere Umgebungen geeignet, da sie im einfachsten Fall sehr wenig Infrastrukturkosten verursacht, reichen doch eine einfache Netzwerkkarte im Server und ein Softwareinitiator, den es für die meisten Betriebssysteme kostenlos gibt. Sogenannte TCP/IP Offload Engines (TOE), welche die nicht unerhebliche Rechenleistung für die Kapselung des Protokolls übernehmen, sind angesichts leistungsfähiger Serverprozessoren mit vier, sechs oder noch mehr Kernen kaum mehr nötig. Auch vorhandene LAN-Switches können weiterverwendet werden. Sollen Server über iSCSI allerdings an ein Fibre-Channel-SAN angeschlossen werden, benötigt man zur Protokollumsetzung ein sogenanntes Stateful Gateway, was Latenzzeiten und Komplexität erhöht.

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