Keine Virtualisierung ohne Konsolidierung
Auch der bereits erwähnte Virtualisierungstrend spielt Storage-Anbietern und -Wiederverkäufern in die Hände. Während die Zahl physikalischer Server im Rechenzentrum sinkt, steigt der Anteil der Storage-Aufwände an den Gesamtkosten kontinuierlich an. Virtualisierte Umgebungen lassen sich nämlich nur dann hoch verfügbar halten, wenn ihnen eine einheitliche Speicherumgebung entgegensteht: "Die Speicherkonsolidierung ist wichtiger Bestandteil von Virtualisierungsszenarien", sagt Mika Kotro, Product Marketing Manager bei EMC Deutschland. Diese Erkenntnis hat sich allerdings noch nicht überall herumgesprochen, wie Ingo Kraft, Senior Business Manager für HP LeftHand Storage Solutions, weiß: "Viele Kunden beschäftigen sich mit Servervirtualisierung, vernachlässigen aber das Thema der zentralen und abgesicherten Datenhaltung. Sie sind sich vielfach nicht bewusst, dass der Zugriff auf Daten notwendig ist, um die Funktionsfähigkeit von virtuellen Servern sicherzustellen."
Für eine konsolidierte Speicherinfrastruktur spricht zudem das erhebliche Einsparpotenzial, das eine vereinheitliche Storage-Umgebung bietet: "Auf einem konsolidierten Speicher lassen sich Methoden wie Deduplizierung, Virtualisierung oder Snapshots sehr viel effizienter anwenden als auf einzelnen Speichersystemen", sagt Dieter Schmitt, Director Channel Sales Germany bei NetApp. Dabei profitiert laut Eric Sheppard, Program Director IDC EMEA Storage Research, fast jedes Unternehmen von einem solchen Schritt: "Natürlich sind die Einsparmöglichkeiten umso größer, je umfangreicher die Infrastruktur eines Unternehmens ist, aber auch kleine Kunden profitieren von einer Konsolidierung."
Das beste Argument sind immer die Kosten", pflichtet ihm Manfred Moertl, Consulting System Engineer von Cisco, bei. "Partner sollten eine klare Kosten-Nutzen-Rechnung aufmachen und dem reinen Anschaffungspreis die konkreten Einsparpotenziale gegenüberstellen - von der Entlastung des Teams über die größere Effizienz und den verringerten Aufwand und Platzbedarf bis hin zum schnellen Backup und Restore", sagt NetApp-Manager Dieter Schmitt.
Dank der offensichtlichen Vorteile könnte es für Partner relativ einfach sein, Kunden Argumente für eine Investition in Konsolidierungsprojekte zu liefern. Doch viele Unternehmen setzen sich überhaupt nicht mit den Anforderungen an eine moderne Speicherinfrastruktur auseinander. "Das Thema Storage ist in den Köpfen nicht so sehr verankert", sagt Lynn-Kristin Thorenz, Consulting Director bei IDC.
Für Partner bedeutet Storage-Konsolidierung aber nicht nur Aufklärungsarbeit, sondern auch beständige Fortbildung, wenn sie erfolgreich im Markt agieren wollen. "In erster Linie müssen unsere Partner bereit sein, sich kontinuierlich weiterzubilden und entsprechende Angebote wahrzunehmen. Das betrifft sowohl die fachliche als auch die vertriebliche Komponente", sagt Fujitsu-Storage-Chef Helmut Beck. Dabei dürfen sie jedoch nicht das Gesamtbild aus den Augen verlieren, warnt Schmitt: "Nur wer weiß, wie die einzelnen Bereiche ineinandergreifen, wird wissen, wo er bei seinem Kunden ansetzen muss, um Kosten zu sparen." "Partner benötigen ein gutes Verständnis der Zusammenhänge und des Zusammenspiels von Server, Storage, Netzwerk und Applikation", pflichtet ihm HP-Manager Kraft bei.