Nach dem außergewöhnlichen Wachstumsjahr 2012 stieg der Umsatz bei Cyberport 2013 nur um 2 Prozent auf 548 Millionen Euro. Wie ist es zu diesem Einbruch beim Wachstum gekommen?
Rainer Kiefer: Verantwortlich waren mehrere Gründe. Allen voran fehlende Innovationen in Sortimentsbereichen, die in den vergangenen Jahren Umsatztreiber waren. Ein weiterer Kerngrund war die Verschiebung des Replacement Cycles bei Notebooks durch den Erstkauf von Tablets. Ein weiterer Einmaleffekt war das Ende der Kooperation mit Niedermeyer in Österreich.
Dieses Jahr sind diese Themen aber weitgehend verdaut und wir sind mit der Umsatzentwicklung sehr zufrieden.
Nicht nur Cyberport, auch andere Elektronikversender verzeichneten 2013 geringere Wachstumsraten. Zeichnet sich hier eine Sättigung des Online-Markts ab?
Jeremy Glück: Eine wirkliche Sättigung des Online-Umsatzes stellen wir bei Cyberport keinesfalls fest. Im letzten Jahr ist das Marktwachstum unter anderem durch fehlende Produktinnovationen schwächer ausgefallen als in den Vorjahren. Wir gehen aber davon aus, dass das Wachstum in 2014 wieder anziehen wird. Der Markt wird sich mit neuen Geschäftsmodellen weiter vorwärts bewegen und es werden die Unternehmen erfolgreich sein, die sich schnell und immer wieder neu erfinden können.
Von der Notwendigkeit, sich "neu zu erfinden", sprach vor kurzem auch Notebooksbilliger-Chef Arnd von Wedemeyer. Was sind hier aus Sicht von Cyberport die wichtigsten Themen?
Jeremy Glück: Bezüglich der Geschäftsmodelle gibt es noch viel Potenzial und bereits zum aktuellen Zeitpunkt erfreuliche Entwicklungen, die den Onlinehandel noch attraktiver für den Kunden machen. Das reicht von der Live-Beratung für Onlinekunden - wie bei uns im Live-Chat - bis zum Same-Day-Delivery- und Same-Day-Pickup-Service. Es geht vor allem darum, die Vorteile des stationären Kaufs auch beim Onlinekauf anbieten zu können.
Als echter Multichannel-Händler können wir dies schon jetzt gewährleisten: Beispielsweise bieten wir den Filialkunden an Webshop-Terminals uneingeschränkten Zugriff auf das gesamte Sortiment und Onlinekunden werden umfassend telefonisch beraten. Solange sich alle Kanäle bereichern und gegenseitig befruchten, profitiert der Kunde.
"Dienstleistungen und Services sind erfolgskritische Faktoren"
Welche Rolle spielen Fachhandel-Services im Online-Geschäft? So kündigte Wedemeyer an, Notebooksbilliger als "beratungsstarken Online-Fachhändler" positionieren zu wollen…
Jeremy Glück: Langfristig werden nur die Unternehmen erfolgreich sein, die in der Lage sind, differenzierte Strategien zu entwickeln und vor allem umzusetzen. Die Differenzierung seitens des Kunden passiert heutzutage zum einen über Beratung und Service, da Produktzyklen immer kürzer werden und gerade neue Produktwelten wie vernetzte Geräte und Home Automation sehr erklärungsbedürftig sind. Wir sehen Dienstleistungen und Services als erfolgskritischen Faktor für ein kundenausgerichtetes Multichannel-Unternehmen. Neben den üblichen Liefer- und Aufstellservices bieten wir den Cyberport-Kunden zertifizierte Inhouse Apple-Reperaturservices, Online-Bestellungen im Store, Same-Day-Delivery und Same-Day-Pickup an.
Rainer Kiefer: Zum anderen erfolgt die Differenzierung über das Sortiment. Unsere Kunde will Produktkompetenz spüren und bei uns Premiumprodukte erleben. Auch ist eine Abkehr vom Prinzip "Hauptsache billig" zu verzeichnen, die Marktteilnehmer haben erkannt, dass sich Kundenvertrauen und -treue darüber nicht erzielen lassen.
- Cyberport-Mitarbeiterin Anne
Die Cyberport-Mitarbeiterin Anne machte bereits einige Tage vor der Eröffnung bei Facebook auf den neuen Store aufmerksam - Wacom Shop-in-Shop
In dem Store befindet sich auch das bislang erste Wacom Experience Center in Deutschland - Cyberport Store
Blick in den Store - Eröffnungsangebote
Zur Eröffnung lockt Cyberport mit attraktiven Angeboten - Bikini Berlin
Das Bikini Berlin befindet sich zwischen Bahnhoff Zoo und Ku'damm im Herzen Westberlins