Neue Anforderungen an die Kommunikation

Coaching im digitalen Zeitalter

Uwe Reusche ist Geschäftsführer von ifsm - Institut für Sales & Managementberatung GmbH & Co.KG. Er ist diplomierter Betriebswirt (FH) und war zwölf Jahre als Führungskraft in der Finanzbranche tätig. Seit 1995 ist er Trainer, Berater und systemischer Coach und Therapeut (CoreDynamik-zertifiziert). Sein Schwerpunkt liegt in der Beratung der Organisationsentwicklung und dem Leadership Training. Er ist Autor des Buches: "Sales Coaching als Führungsinstrument – wirksam führen im Vertrieb".

Nachteile des klassischen Coachings

Das klassische Coaching hat jedoch auch Nachteile. So vergeht zum Beispiel nach einer Coachingsitzung stets eine mehr oder minder lange Zeit, bis sich der Coach und der Coachee erneut treffen. Treten in dieser Zeit Fragen auf, die der Coachee gerne schnell besprechen möchte, steht der Coach oft nicht zeitnah zur Verfügung. Das heißt, der Coachee muss häufig bis zum nächsten Termin warten, bis er seine Frage stellen kann - sofern er sie bis dahin nicht vergessen hat. Deshalb ist es sinnvoll, über

Alternativen beziehungsweise Ergänzungen zum klassischen Coaching nachzudenken.

Hinzu kommt: Die Coaching-Rahmenbedingungen haben sich verändert. Heute ist der Faktor Zeit oft der zentrale Engpassfaktor beim Coachen - nicht nur auf Seiten des Coachees, der häufig einen sehr engen Terminkalender hat und sich eine schnelle Lösung seines "Problems" wünscht. Ähnlich verhält es sich beim Coach. Auch bei ihm ist der Terminkalender meist der zentrale Engpass, wenn es darum geht, wie viele Coachees er begleiten und wie intensiv er diese unterstützen kann.

Mangelnde Begleitung zwischen Coaching-Sitzungen

Zudem hat sich die Lebens- und Arbeitswelt der Coachees verändert: Die Bereiche "Arbeit" und "Freizeit", die früher durch die Begriffe "Feierabend" und "Wochenende" getrennt waren, verschmelzen gerade bei beruflich stark engagierten Personen immer mehr. Und der zunehmende Zeitdruck machen es für die Coaches und Coachees immer schwieriger, einen Termin zu finden. Außerdem haben die Coachees zwischen den Coaching-Sitzungen seltener die erforderliche Muße und Zeit, um das beim Coaching Besprochene nochmals zu reflektieren, um dem "Neuen" auch innerlich Raum zu geben. Die Folge: Das in den Sitzungen Besprochene "verpufft" häufig - sofern zwischenzeitlich keine Begleitung erfolgt. Und weil sich viele Menschen und somit auch Coachees zunehmend "ausgelaugt" fühlen, erfahren sie die Coaching-Termine oft eher als Zusatz-Belastung denn als hilfreiche Unterstützung.

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