Fujitsu verabschiedet sich vom Cloud Store
Die Entwicklung hin zu eigenständigen ISV-Stores auf der einen und unternehmensinternen Software-Portalen auf der anderen Seite hat nicht zuletzt Fujitsu kalt erwischt. Der Konzern hatte vor über zwei Jahren mit großem Engagement ein ambitioniertes eigenes App-Store-Projekt für seine Kunden gestartet. Aber: "Der App-Store-Markt hat sich anders entwickelt als erwartet", beschreibt ein Unternehmenssprecher die aktuelle Situation. Man werde sich aus diesem Geschäft zurückziehen, hieß es, Kunden und Partner allerdings nicht im Regen stehen lassen, wie das Unternehmen weiter betont. Fujitsu will die Rolle des Coud-Store-Betreibers aufgeben und sich künftig ganz auf die Funktion eines Enablers konzentrieren.
Die rund 100 am Cloud Store beteiligten ISVs wurden bereits über diese Entscheidung informiert. Sie können nach wie vor alle Tools, die Fujitsu im Cloud Store zur Verfügung stellte - beispielsweise zur SaaSifizierung ihrer Apps sowie zu Reporting und Abrechnung - weiterhin nutzen. Zudem lote man derzeit Möglichkeiten aus, um Partnern alle weiteren Tools, die für den Aufbau eines eigenen Stores nötig sind, zu übertragen.
Der Software-Support für die Anwender sei für die Zukunft ebenfalls gewährleistet, da alle Rahmenverträge ausschließlich zwischen ISV und Endkunde geschlossen wurden. "Wir werden niemanden vor den Kopf stoßen, das widerspräche unserer Firmenkultur und unserem Selbstverständnis als verlässlicher Partner", heißt es seitens Fujitsu.
Nach nur knapp zwei Jahren beendet Fujitsu damit sein Cloud-Store-Abenteuer. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern hatte der Hersteller das Vertriebsmodell des Store von vornherein komplett auf die Belange des Channels zugeschnitten. Das Portfolio umfasste unter anderem Lösungen für das Dokumentenmanagement, Archivierung, ERP, HR und CRM - darunter auch eine von Fujitsu selbst entwickelte CRM-as-a-Service-Software für Mittelstandskunden. Endanwender konnten über den Cloud Store obendrein Infrastruktur-Ressourcen mit einer monatlichen Kündigungsfrist als Service beziehen. Berechnet wurde grundsätzlich nur, was der Kunde tatsächlich nutzte.