Seit Ende Juni ist das neue Microsoft Office 365-Paket auf dem deutschen Markt erhältlich. Durch die Cloud-Anbindung des Office-Neulings hat man jederzeit und überall Zugriff auf seine Dokumente, Mails, Termine und Kontakte. Microsoft verortet das Angebot weniger beim Privatanwender als vielmehr bei den Unternehmenskunden, die Serveranwendungen wie Exchange, SharePoint und Lync nutzen wollen.
Das gestufte Modell ist in unterschiedlichen Paketen verfügbar und fängt im günstigsten Falle bei monatlich 5,25 Euro pro Nutzer an. Für viele ein verlockendes Angebot. Doch worauf sollten IT-Verantwortliche bei der Einbindung von Office 365 in die Unternehmens-IT achten?
1. Was bietet Office 365 für den gehobenen Mittelstand und Großunternehmen?
Als Weiterentwicklung der Microsoft Online Services ist Office 365 inzwischen auch als Büro in der Cloud bekannt. Es verbindet die Cloud-Versionen der Software für E-Mail, Kommunikation und Zusammenarbeit: Exchange Online, SharePoint Online und Lync Online.
Neben diesen drei Server-Technologien gibt es die Option, Office Professional Plus als Desktop-Version zu mieten. Hinzu kommen die Office WebApps als Basisversionen der Office-Programme Word, Excel, PowerPoint und OneNote. Das Komplettpaket für Unternehmen ist für 25,50 Euro pro Benutzer und Monat zu haben. Alle genannten Produkte können auch einzeln aus der Cloud gebucht werden. Die aktuelle Desktop-Suite Office Professional Plus kostet monatlich 12,75 Euro pro Benutzer.
2. Lohnt sich der Umstieg auf Office 365?
Mit Office 365 nutzen Unternehmen die aktuellen Microsoft-Technologien Exchange, SharePoint und Lync, ohne die Programme in der eigenen Infrastruktur betreiben und warten zu müssen. Die Online-Versionen aller Produkte sind auf Knopfdruck ohne Wartezeiten einsatzbereit. Die Kosten für Installation, Betrieb und Wartung entfallen und werden durch genau planbare monatliche Gebühren für Office 365 ersetzt.
Genaue Angaben über das Einsparpotenzial von Office 365 sollten immer individuell für jedes Unternehmen im Rahmen einer TCO-Analyse (Total Cost of Ownership) berechnet werden. Das "Office aus der Cloud" sorgt nicht zuletzt für mehr Flexibilität: Firmen können installierte, lokale Anwendungen durch Office 365 ersetzen, oder bereits existierende Exchange-Server mit dem Online-Angebot erweitern. Das Cloud-Angebot von Microsoft ist vollständig in die installierte Office-Umgebung integrierbar.
- Wer bietet was?
Die Collaboration-Suites "Google Apps" und "Microsoft Office 365" buhlen jeweils um die Gunst der Anwender. Hier finden Sie einen kurzen Überblick darüber, was welche Lösung bietet und beinhaltet. - Office 365: E-Mail und Kalender
Microsofts Online-Suite bietet Anwendern fast dieselben Features, die aus der klassischen Server-Version bekannt sind. Dazu zählen unter anderem öffentliche Ordner, freigegebene Kalender, Zugriff auf andere Postfächer und gemeinsame Adressbücher. Jedem Kunden stehen jeweils 25 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung. - Office 365: Kommunikation und Collaboration
Microsoft bietet mit SharePoint-Online-Webportals und der Office Web Apps einen bequemen Weg für das Teamwork. Word & Co. können direkt aus Office 365 auf SharePoint Online zugreifen, so dass Benutzer Dokumente in gewohnter Weise erstellen und diese in die SharePoint-Arbeitsbereiche ablegen können. Das gleichzeitige Bearbeiten von Dokumenten ist mit den Cloud-Versionen der Office-Programme von Microsoft möglich. - Office 365: Büroanwendungen
Im Bereich Bürosoftware kann Microsoft punkten, denn die Office-Suite gilt nach wie vor als De-facto-Standard. Erstmalig bietet Microsoft nun die Option, die Desktop-Office-Suite in der neuesten Version "Office Professional Plus” als Bestandteil von Office 365 zu mieten. Die Preise starten hier laut Anbieter bei 22,75 Euro pro Benutzer und Monat. - Google Apps: Büroanwendungen
Die Fokussierung auf Collaboration-Funktionen zeigt sich auch in der Google-Implementierung der Bürosoftware. Verschiedene Nutzer können zeitgleich an einem Dokument arbeiten, sei es ein Text, eine Tabelle oder eine Präsentation. Die Zusammenarbeit wird dabei durch ein integriertes Chat-Modul unterstützt. Automatisch gespeicherte Dokumentversionen zeigen, was, wann von wem geändert wurde. - Google Apps: Kosten
"Google Apps for Business” kosten 40 Euro pro Anwender und Jahr. Sie umfassen die Module Google Mail, Kalender, Text und Tabellen, Sites, Groups und Video. Telefonischer 24x7-Support ist im Preis enthalten. - Wer sollte was wählen
Eine allgemeingültige Empfehlung ist kaum möglich. Firmen, die in der Vergangenheit in Microsoft-Produkte investiert haben und die Integrationsmöglichkeiten der Cloud-Dienste schätzen, sind möglicherweise besser bei Office 365 aufgehoben. Unternehmen mit heterogenem Windows-, Mac- und Linux-Bestand sollten sich Google Apps anschauen.