Der Softwarekonzern SAP geht wieder auf große Einkaufstour und will das US-Unternehmen Sybase Inc für rund 5,8 Milliarden Dollar übernehmen. Mit dem Zukauf stärkt der Hersteller von Unternehmenssoftware aus dem badischen Walldorf seine Position mit Blick auf den steigenden Trend zur mobilen Datennutzung und sichert sich das Datenbankgeschäft von Sybase. Die Akquisition soll sich bereits von Anfang an positiv auf den Gewinn von SAP auswirken.
"Mit dieser Übernahme öffnen wir unsere Unternehmensanwendungen mehreren Hundert Millionen mobilen Nutzern", erklärte SAPs Co-CEO Bill McDermott: "Die Gespräche über den Zusammenschluss hatten wir bereits im März 2010 begonnen."
SAP will 65 Dollar je Sybase-Aktie bieten, was einem Aufschlag von 44 Prozent gegenüber dem gewichteten durchschnittlichen Aktienkurs in den vergangenen drei Monaten entspricht. Finanziert werden soll der Deal aus liquiden Mitteln und über ein von Barclays Capital und Deutsche Bank arrangiertes Darlehen von 2,75 Milliarden Dollar. Der Verwaltungsrat von Sybase hat dem Angebot bereits zugestimmt.
Sybase bietet Lösungen wie beispielsweise festinstallierte und mobile Datenbanken sowie Software für Verschlüsselung und Endgeräte-Verwaltung. Mit der mobilen Plattform von Sybase will SAP die Zahl seiner potenziellen Kunden deutlich steigern. Sybase erzielte 2009 bei einem Umsatz von 1,17 Milliarden Dollar eine operative Marge nach Non-GAAP von 30 Prozent.