SAP-Gewinn soll steigen
Die Übernahme soll voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden und wird sich laut SAP auf Non-IFRS-Basis unmittelbar positiv auf den Gewinn auswirken. Synergien verspricht sich der Konzern vor allem auf der Umsatz- und weniger auf der Kostenseite, wie Finanzvorstand Werner Brandt sagte.
Die SAP-Aktie reagierte zuerst negativ auf die Bekanntgabe der Übernahme. Sybase passe zwar gut zu SAP, meinen die Analysten von Cheuvreux. Allerdings sei die Übernahme "nicht gerade ein Schnäppchen". "Die Gründe für die Transaktion sind vernünftig. Sie geben SAP die Möglichkeit, Applikationen für mobile Endgeräte anzubieten, außerdem gibt es SAP einen Schub für ihr Datenbank-Geschäft", sagte Gartner-Vice-President Yvonne Genovese. Zu den finanziellen Aspekten wollte sie sich als Industrieanalystin aber nicht äußern.
Der Zugriff auf die Technologie für mobile Applikationen von Sybase werde kurzfristig mehr Umsatz ermöglichen. "Und die Fähigkeiten von Sybase im Bereich Datenbank-Technologie werden die Strategie von SAP unterstützen, den Kunden die schnellere und zuverlässerige in-memory Datenbank Technologie anzubieten", fügte Genovese hinzu.
Eine Gegenofferte für Sybase erwarten Analysten allgemein nicht. Oracle würde mit einem solchen Vorhaben auf kartellrechtliche Bedenken stoßen, da sie bereits eine dominante Stellung am Markt für Datenbanken habe. Ein weiterer Interessent könnte IBM sein, hieß es. Ein Vorstoß des Konzerns wäre zwar möglich, doch glauben Beobachter nicht, dass IBM einen Bieterkampf für ein Unternehmen starten werde, bei dem es beachtliche Produktüberrschneidungen gebe.