Weitervermarktung von Content zentrale Frage
ORF-Chef Alexander Wrabetz sieht die Medienwelt in der schlimmsten Krise seit Jahrzehnten und hofft, den angeschlagenen öffentlich-rechtlichen Sender einerseits durch die Sicherung des Kerngeschäfts und die Ansprache junger Zielgruppen wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Gleichzeitig stelle sich aber auch die Herausforderung, neue Technologien und Medien zu nutzen. "Es stellt sich die Frage, wie ein Sender an der Weitervermarktung des eigenen Contents im Web partizipieren kann", sagt Wrabetz.
Zeiler: Kein Weiterkommen ohne Pay-Strategien
RTL-Group-Chef Gehard Zeiler erläutert schließlich in einer Keynote, welche Strategien aus seiner Sicht, das Überleben des Fernsehens garantieren. Anders als viele Branchenkollegen glaubt Zeiler nicht an eine baldige Erholung des Werbemarktes. "Noch nie gab es so dramatische Umbrüche wie im laufenden Jahr, die drastischen Rückgänge der Werbeeinnahmen wiegen dabei mit am schwersten", so der RTL-Chef. Aber auch die weiter voranschreitende Fragmentierung, das steigende Angebot und damit die steigende Konkurrenz auf dem Markt sowie der Trend zur non-linearen (also zeitversetzten) Nutzung von TV-Inhalten zählen zu den Herausforderungen für die Zukunft.
Abgesehen davon, dass auch Zeiler kein Weiterkommen ohne zusätzliche Pay-Strategien sieht, spricht er sich auch nachdrücklich für neue Werbemodelle aus. "Es braucht Werbung, die sich nicht wegzappen lässt. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Sponsor sein Logo eine zeitlang in einem Programm einblendet." Letztlich wird laut Zeiler aber keiner der großen Sender darum herum kommen, die Kosten für das Kerngeschäft signifikant zu senken. (pte) (bw)