Eucalyptus und CA verfolgen klare Ziele
Eucalyptus: Das quelloffene IaaS-Produkt ist seit 2009 einsatzbereit und konzentriert sich auf die Nutzung innerhalb der Amazon Web Services (AWS). Um den Nutzern eine konsistente Umgebung zu liefern, haben sich die Entwickler bei der Gestaltung der Monitoring-Tool, Verbrauchsgrenzen und Templates an Amazon orientiert.
Eucalyptus hat einen starken Rückhalt im Markt, doch die Prüfer bemängeln die enge Bindung an den Erfolg externer Services, sprich AWS. Unternehmen, die ohnehin planen, von Amazon IT-Ressourcen zu mieten, sind mit einer Privat-Cloud-Installation auf Eucalyptus-Basis gut beraten. Das erleichtert Einsatz und Migration, und es ebnet den Weg für Hybrid-Cloud-Landschaften. Wer indes komplexe Multi-Tier-Templates gestalten oder physische und virtuelle Umgebungen verwalten möchte sowie umfangreiche Automatisierung-Optionen benötigt, sollte sich woanders umsehen.
CA: Die CA Automation Suite for Clouds stellt sehr gute Kontrollfunktionen sowie ausgefeilte Optionen bereit, um Rollen, Genehmigungs- und Freigabeprozesse sowie Reports zu gestalten. Doch sie hakt ein wenig, wenn hybride Installationen betrieben werden sollen. Auch die ab Werk formulierten Rollen, Sicherheits-Features und Monitoring-Tools lassen sich besser umsetzen, finden die Tester.
CAs Engagement im Private-Cloud-Segment könnte für einen schnellere Realisierung von modernen Applikationen sorgen: Der Anbieter hat dafür eine DevOps-Suite in Aussicht gestellt, die unter anderem Service-Virtualisierung, die automatische Applikationsfreigabe und das Produktions-Data-Mining integriert. Ziel ist es, sowohl die Belange der Entwickler als auch die der Admins zu beachten und für eine nahtlose Integration zu sorgen.
Die DevOp-Strategie ist kein Alleinstellungsmerkmal, viele Anbieter versuchen seit geraumer Zeit, Entwicklung und Betrieb enger aufeinander abzustimmen. Will CA die eigenen Ansprüche nachhaltig umsetzen, muss der Anbieter einige Schwächen etwa in der Sicherheit und der Benutzerschnittstelle beheben. Aktuell ist die CA-Suite vor allem unter Service-Providern beliebt, weil sie zu günstigen Preisen ein umfangreiches Funktions-Set zur Verfügung stellt, und weil sie sich ohne erheblichen Aufwand den Nutzerbedürfnissen anpassen lässt.
Citrix und ASG spezialisieren sich
Citrix: Die von Forrester betrachtete Citrix-Lösungen basieren auf dem Apache CloudStack. Die beiden Produkte CloudPlatform und CloudPortal Business Manager nutzen eine gängige Distribution der quelloffenen Software. Sie sind vor allem darauf ausgelegt, sowohl neue, native Cloud-Applikationen als auch traditionelle Enterprise-Anwendungen unter einer einheitlichen Umgebung zu unterstützen.
Privat-Cloud-Installationen von Citrix sind für Organisationen ideal, die interne Alternativen zu externen, öffentlichen Cloud-Diensten aufbauen wollen. Forrester erachtet sie aber weniger geeignet für Einsatzszenarien, in denen komplette IT-Installationen und hybride Clouds aufgebaut oder virtuelle Maschinen verwaltet werden sollen.
Die Referenzkunden von Citrix können auf die kürzeste Provisioning-Zeit verweisen (zwei Minuten im Gegensatz zu durchschnittlich 30 Minuten). Sämtliche Citrix-Anwender haben ihre sehr großen Installationen weitgehend automatisiert.
Punkten konnte Citrix in den Kategorien Standardprofile, Verzeichnisdienste, Kosten und Referenzkunden. Schwächen zeigte der Anbieter unter anderem, wenn hybriden Cloud-Umgebungen gewünscht sind.
ASG: Die CloudFactory von ASG beasiert ebenso auf Apaches CloudStack, ergänzt um hauseigene Produkte wie "CloudRobot", "CloudShaper", "CloudCockPit" sowie "ITASM" (IT-Asset-Service-Management).
CloudFactory ist nicht als umfangreiches Infrastruktur-Delivery-Tool positioniert, sondern als Plattform, die die beste Auswahl an Templates, Tools und Applikationen unter einem Dach zur Verfügung stellt.
Diesem Konzept folgend umfasst ASGs Software einen zentralen Arbeitsplatz für die Nutzer, über den sie auf Kalender, E-Mail, Anwendungen (on-Promise und SaaS) sowie Infrastrukturdienste zugreifen können.
Für diesen Ansatz, der den Servicekatalog ins Zentrum der Cloud-Suite rückt, wird ASG von Forrester abgestraft. Der Anbieter vernachlässige darüber Funktionen für das Umsetzen hybrider Clouds und das Partner-Ökosystem. Zudem konnte das Unternehmen keinen Referenzkunden nennen.
ASG verfolgt einen anderen Ansatz, sich dem Thema Private Cloud zu nähern, räumen die Forrester-Spezialisten in dem Report ein. Er betone den Servicekatalog und den Zugang zu SaaS-Angeboten.