HP, Cisco, IBM, Microsoft, Citrix

Zehn Private-Cloud-Lösungen im Vergleich



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

IBM, VMware und BMC sind starke Konkurrenten

IBM: Im Frühjahr 2013 hat IBM den SmartCloud Orchestrator (SCO) herausgebracht. Er erweitert die Möglichkeiten des IBM Service Delivery Managers (ISDM), indem er ihm Funktionen hinzufügt, die das Orchestrieren von Cloud-Services automatisiert. Forrester hat in dem Vergleich nur die kombinierten IBM-Pakete getestet. Nutzer können die Komponenten aber auch um Lösungen von Drittanbietern ergänzen, um die Leistungsfähigkeit weiter zu erhöhen.

IBM sieht auf Kundenseite einen enormen Bedarf, ihre "Systems of Record" (Backend-IT zur linear Bearbeitung von Geschäftsprozessen) weiter auszubauen, will aber gleichzeitig die Voraussetzungen für den Betrieb von "Systems of Engagement" schaffen (Installationen, die Interaktionen und die Kollaboration zwischen Mitarbeitern, Kunden und Parntern fördern).

Ziel des IT-Konzerns ist es, beide Welten miteinander zu verschmelzen. Fachbereiche sollen leichteren Zugang zu cloud-basierenden Applikationen finden, die IT wiederum muss in die Lage versetzt werden, die dafür erforderlichen hybriden Installationen zu installieren und zu verwalten.

IBM profitiert im Private-Cloud-Markt erheblich davon, dass Mitarbeiter in zahlreichen Standardinitiativen mitwirken. Das hat nicht zuletzt dazu geführt, dass der SCO auf OpenStack-APIs aufbaut. Allerdings hat die Ausrichtung an Standards auch ihre Schattenseite, die sich in der Nutzeroberfläche offenbart. Hier gibt es durchaus leichter bedienbare Lösungen, findet Forrester.

Die Stärken der SCO/ISDM-Kombination liegen etwa im Performance-Management, im Ressourcen-Monitoring, in der Vertragsgestaltung und in den Hosting-Optionen. Schwächen zeigt sie, wenn es um das Cloud-Enablement oder das Konfigurations- und Compliance-Management geht.

VMware: Die von Forrester analysierte Lösung vCloud Suite von VMware vereint diverse Produkte unter einem Dach (unter anderem "vCloud Director", "vCloud Automation Center", "vFabric Application Director", "vCenter Operations Management" sowie "vSphere Enterprise Plus"). Zusammen bilden sie ein konkurrenzfähiges Paket, doch nur wenige Firmen nutzen es tatsächlich in Gänze, schränken die Prüfer ein.

Die Stärken der vSuite liegen in der Workload-Priorisierung, den Hybrid-Cloud-Optionen, der Granularität bei der Rollenbeschreibung und dem Ökosystem an Drittanbietern.

Insgesamt liefert VMware ein Werkzeug mit einem Funktionsspektrum, das seinesgleichen sucht. Schwächen konnten die Prüfer nur wenige entdecken. Dazu zählen etwa die unternehmensweiten Management-Tools sowie die Kontrollfunktionen.

BMC: Auch BMC schickte ein Kombi-Packet an den Start. Die Experten von Forrester habe sich BMCs Cloud Lifecycle Management (CLM) in Verbindung mit den Cloud-Operations-Management-Produkten genauer angesehen und dort folgende Besonderheiten entdeckt.

Gut gelöst haben die Macher die Freigabeprozesse und das Ressourcen-Management. Security, Performance-Management und die Unterstützung von unternehmensweiten Management-Werkzeugen konnten ebenfalls überzeugen.

Zu den weniger gelungen Angeboten zählen dagegen die Entwickler-Tool-Kits, die Navigation durch das Portal sowie der ab Werk implementierte Servicekatalog.

Die BMC-Strategie konzentriert sich auf hybride Installationen, die sehr viele unterschiedliche Nutzer versorgen sollen. Das geht aber keinesfalls zulasten der Administrierbarkeit. Auch hier liefert BMC einige Optionen, die die Arbeiten des Profis einfacher gestalten.

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