Office und Intune
Office und Intune/EMS erscheinen wie zwei komplett unterschiedliche Abteilungen von Microsoft, aber sie sind eng miteinander verbunden. So hat Microsoft seine eigene Sammlung von Intune Mobile Application Management (MAM) Richtlinien erstellt, um Administratoren die Möglichkeit zu geben, die Funktionalität der unterstützten Anwendungen zu verändern oder zu beschränken.
Diese Richtlinien können eher auf Apps als auf Devices angewendet werden. Obwohl sich einige dieser Policies auf die im Betriebssystem eingebauten EMM-Fähigkeiten stützen, kann Microsoft - und hat dies mit Outlook und dessen bedingten Zugriff (conditional access) zu einem gewissen Grad bereits getan - effektiv Richtlinien erstellen, die App--oder Office-365-spezifisch sind.
Das Potenzial liegt für Microsoft darin, die Management-Fähigkeiten für seine eigenen Anwendungen deutlich zu erweitern und zwar außerhalb der Frameworks für die mobilen Betriebssysteme, auf denen die Apps laufen. Es ist nicht schwer zu sehen, dass Microsoft dies als einen Wettbewerbsvorteil nutzt, indem es Steuerungen in die wichtigsten Business-Anwendungen einbaut, die nur seine Lösungen verwalten können.
Bisher scheint Microsoft EMS als Konkurrenz zu anderen EMM-Produkten und als ergänzende Lösung zu bewerben. Wenn die Company aber weitere Kontrollen in der Apps einbaut, die nur ihr Angebot verwalten kann, könnte sie sich in eine interessante Position bringen. Microsofts neue Story für Unternehmen lautet: Ihr könnt Euch auf andere EMM-Anbieter für eine Reihe von Mobile-Management-Features verlassen, während Ihr Intune/EMS in Eueren Management-Stack integriert - neben Intune und SCCM für die PC-Verwaltung.
Eine mobile Plattform über den anderen Plattformen
Bemerkenswert an Microsofts Ansatz ist, dass das Unternehmen im Wesentlichen eine Enterprise-Mobility-Plattform auf die Plattformen der Konkurrenz baut. Indem die Company ein solides Set an Apps für iOS, Android und Windows schafft und die Möglichkeit bietet, diese mit einer einzigen Lösung zu verwalten - egal, auf welchen Geräten sie laufen und welche anderen Management-Lösungen genutzt werden, schafft Microsoft gleiche Voraussetzungen für die Unternehmen und IT- Abteilungen. Dies ist ein Ansatz, der die Fragmentierung der verschiedenen Plattformen (und sogar mehrere Versionen einer einzigen Plattform wie Android) in einer bestehenden Umgebung effektiv adressieren könnte.
Gibt man nun alles in ein einzelnes Werkzeugset von einem einzigen Anbieter werden die Dinge für die IT und die IT-Einkäufer sogar noch weiter vereinfacht. Das heißt nicht, dass sich Unternehmen ausschließlich auf Microsoft-Lösungen verlassen sollten. Es kann gut sein, dass einige der von anderen EMM-Firmen angebotenen zusätzlichen Funktionen, die Benutzerfreundlichkeit, die Services, , Bündeln oder Integrationen von Drittanbieter-Lösungen eine bessere Option darstellen. Aber es macht Microsoft zu einem Player in dem Spiel.