Wie Windows für Microsoft zum Alptraum wurde

27.09.2005

Paradigmenwechsel: Ab jetzt nur noch modulare Bausteine

Am Ende verdankt es Microsoft zwei Topmanagern, das Projekt wieder in die Spur gebracht zu haben. Brian Valentine hat als erfahrener Troubleshooter und Motivationskünstler entscheidend zum Gelingen beigetragen. Dasselbe gilt für Amitabh Srivastava, der erst einmal mit einfachsten Mitteln Ordnung in das Projekt brachte. Er ließ sein Team eine Art Landkarte von 1,50 mal 2,40 Meter Größe anfertigen, auf der alle Windows-Bestandteile zusammengeführt und die vielfältigen Abhängigkeiten untereinander ins Bild gesetzt wurden.

Die Probleme mit dem Vista-Projekt im vergangenen Jahr haben dem Wallstreet-Journal-Bericht zufolge zu einem Paradigmenwechsel in der Microsoft-Entwicklung geführt. Die Ära der gigantischen Projekte, in denen die Verschleppung einzelner Komponenten die Verzögerung des gesamten Vorhabens bedeuten kann, ist zu Ende.

Windows wird künftig als stabiles, funktional schlankes Kernsystem entwickelt, für das ständig neue Features angeboten werden. Von Updates und Erweiterungen soll das Kernsystem unbeeinträchtigt bleiben. Die Verschmelzung der Windows-Geschäftseinheit mit dem Online-Dienst MSN gilt als Hinweis darauf, dass der Online-Vertrieb solcher Funktionsbausteine an Gewicht gewinnen wird. (computerwoche/cm)

Zur Startseite