Private Cloud im "Tal der Desillusionierung"
Ganz unten, im "Tal der Desillusionierung", sieht Gartner das von vielen etablierten IT-Anbietern propagierte Private-Cloud-Modell. Die Auguren verstehen darunter eine Form des Cloud Computing, die nur von einer einzigen Organisation genutzt wird.
Unternehmen, die sich darauf einließen, "emulierten" im Grunde eine Public Cloud, um sich ähnliche Vorteile zu verschaffen. Häufig gehe es dabei um mehr Agilität insbesondere für neue "Cloud-native" Anwendungen, erläutern die Analysten und warnen zugleich: Die laufenden Kosten und die Komplexität, die der Aufbau einer echten Private Cloud mit sich bringe, könnten "extrem" sein. In der Praxis verlören die Argumente für eine private Cloud immer mehr an Bedeutung.
In der Branche wird der Begriff Private Cloud auch zur Beschreibung eines anderen Trends verwendet. Dabei geht es um klassische Infrastrukturen, die mithilfe von Virtualisierungs-, Automation- und Self-Service-Techniken modernisiert werden. Nach Einschätzung von Gartner können Unternehmen auf diese Weise zumindest einige Vorteile des Cloud-Konzepts nutzen und auf existierende Anwendungen mit traditionellen Anforderungen anwenden. Gehe es also nur um Effizienz oder die Modernisierung von Altanwendungen, könne eine solche "Just enough Cloud" durchaus sinnvoll sein.
Beispiele für Private-Cloud-Anbieter: Apprenda, BMC, Hewlett Packard Enterprise, IBM, Microsoft, Pivotal, Red Hat, VMware
Cloud-Migration - Unternehmen fehlt noch Erfahrung
Dass das Thema Cloud Migration sich ebenfalls weit unten in der Hype-Kurve wiederfindet, überrascht auf den ersten Blick. Die Gartner-Analysten meinen damit einen gut geplanten Prozess des Verschiebens von lokalen Anwendungen oder Workloads in eine externe Cloud-Umgebung. Die verfügbaren Tools für das Identifizieren und Transferieren von internen Workloads seien zwar relativ ausgereift, erläutert Gartner-Analystin Lydia Leong.
Doch nur die wenigsten Organisationen verfügten über ausreichend Erfahrung, um eine Migration sauber zu planen und umzusetzen. Das gelte auch für etliche Managed-Service-Provider (MSPs), die sich in diesem Feld positionieren. Viele Betriebe, so Leong, täten sich schwer mit den transformativen Aspekten von Cloud-Prozessen. So komme es vor, dass Migrationen zwar technisch gesehen erfolgreich verliefen, die damit verbundenen Business-Ziele aber verfehlen würden.
Groß angelegte "All-in"-Migrationen, die es erlauben, die meisten oder alle eigenen Data Center aufzugeben, haben bislang nur wenige Organisationen bewältigt. Nach Leongs Einschätzung brauchen schon mittelgroße Unternehmen dafür typischerweise zwei bis drei Jahre. In Großunternehmen könne es fünf Jahre oder länger dauern. Auch eine komplexe SaaS-Implementierung nehme nicht selten bis zu ein Jahr in Anspruch. Andererseits lasse sich die Migration einer einfachen Anwendung durchaus in Tagen oder Wochen erledigen. Die größten Kostenvorteile in Sachen Infrastruktur erzielten diejenigen Unternehmen, die in Migrationsprojekten konsequent auf Standardisierung und Automatisierung setzten.
Beispiele für Anbieter im Bereich Cloud Migration: Accenture, CloudEndure, Cloudreach, Racemi, Rackspace, RiverMeadow, Veeam, Zerto
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